
Innerhalb von nur 30 Jahren entwickelten sich die Perser von einem unbedeutenden Stamm am Rande Babyloniens zu Herrschern über das mächtigste Reich der damaligen Welt.
Autorin Naike Juchem
Die Perser und ihre Nachbarn, die Melder, waren erst um 1300 v.Chr. In das Gebiet des heutigen Iran eingewandert. Zuerst beherrschten die Meder das Gebiet. Dann wurde 559 v. Chr. Kyros der Große König der Perser. Kühn riß es das Königreich Medien an sich, obwohl dessen Herrscher sein eigener Großvater war. Er unterwarf auch die griechischen Städte in Ionien sowie Lydien, das reich an Goldreserven war. 539 v. Chr. schließlich eroberte Kyros der Große das mächtige Babylon.
Über 200 Jahre lang waren die Perserkönige die uneingeschränkten Herrscher dieses Raumes. Die Perser waren geschickte Krieger, Reiter und Handwerker. Zudem besaßen sie eine hervorragende Verwaltung.



Um das riesige Reich, das sich nun von Ägypten bis Indien erstreckte, kontrollieren zu können, unterteilte es König Dareios I. (552-486 v. Chr.) in Provinzen, sogenannte Satrapien. Feste Straßen verbanden die entferntesten Winkel des Reiches miteinander. Zölle und Steuern strömten in die Paläste von Persepolis und Susa.




König der Könige
Um ihre absolute Macht über andere Herrscher zu demonstrieren, nahmen die persischen Monarchen den Titel „König der Könige“ für sich in Anspruch. Der Großkönig verfügte über uneingeschränkte Macht. Er hatte zahlreiche Frauen, die gemeinsam in besonderen Gemächern, dem Harem, wohnten. Doch viele Leute waren neidisch und versuchten ständig, den König zu ermorden. Um dem zu entgehen, ließen die Könige oft vorsorglich ihre gesamte männliche Verwandtschaft umbringen.



Die Ohren des Königs
Das Persische Reich war so riesig, dass es in 20 Satrapien eingeteilt wurde. Jede Satrapie wurde von einem Statthalter verwaltet. Doch der König musste prüfen, ob seine Beamten auch wirklich treu waren. Er musste wissen, ob sie stets die richtige Menge an Steuern erhoben oder mehr eintrieben und den Überschuss in die eigene Tasche steckten. Um dies herauszufinden, hatte er spezielle Beamte, bekannt als die „Ohren des Königs“. Sie mussten den leisesten Verdacht auf Verrat melden.


Die Kriege gegen die Griechen
Perser und Griechen waren stets verfeindet. Als die griechischen Städte Ioniens von Persien unterworfen wurde, kamen die Truppen des griechischen Mutterlandes zur Hilfe. Dies wiederum hatte eine Reihe persischer Angriffe zur Folge. König Dareios I. Und König Xerxes fielen 490 bzw. 480 v. Chr. In Griechenland ein. Die Griechen waren zahlenmäßig unterlegen und erlitten einige Rückschläge, doch am Ende gelang es ihnen, die Angriffe durch mehrere Siege zurückschlagen. Die Kriege erregten bei den Griechen großes Hass auf die Perser, so dass sie auf Rache sannen, was ihnen unter Alexander dem Großen dann auch gelang.



Persepolis
Die offizielle persische Hauptstadt war Susa am Tigris, wo es im Winter wärmer war als in der ursprünglichen Hauptstadt Pasargadae. Die Ruinen von Susa liegen im Südwesten des heutigen Iran nahe der irakischen Grenze in der Provinz Chuzestan am Rande der heutigen Stadt Schush. Susa ist eine der ältesten durchgehend besiedelten Städte der Welt. Die Etymologie des Stadtnamens ist unsicher.
Pasargadae liegt in 1900 m Höhe im Zagrosgebirge auf einem Plateau in der Persis. Die Stadt erstreckte sich über ca. 300 Hektar und verfügte seinerzeit über ein ausgeklügeltes unterirdisches Bewässerungssystem. Heute sind die Ruinen der Paläste mit Monumentaltoren, Apadana und dem Empfangspalast mit reichem plastischem Schmuck zu sehen. Im heiligen Bezirk liegt auch der Feuertempel mit Altären und das Grabmal König Kyros’ II. Auf einen Sockel aus sechs Steinstufen ist ein Kenotaph in der Form eines kleinen Steinhauses aufgesetzt. Das Grabmal stand in einem weitläufigen Garten. Um 520 v. Chr. wurde die Residenz von Dareios I. Etwa 50 km nach Südwesten verlegt. Die rekonstruierten Reste der Hauptstadt sind unter dem griechischen Namen Persepolis bekannt.


Doch um 520 v. Chr. Rief König Dareios I. aus allen Landesteilen erfahrene Arbeiter nach Persepolis, um sich von ihnen einen prunkvollen Palast bauen zu lassen. Der Palast
wurde aber alljährlich nur um die Zeit des Neujahrsfest genutzt. Dann kamen Gesandte aus dem ganzen Reich, um dem König in einer riesigen Audienzhalle mit viel Pomp ihre Geschenke zu überreichen.
Die Geschenke kamen von Assyrern, Babyloniern, Elamiten und Inder. Pferde, Gold, Löwen, Rinder und zahlreiche andere Dinge wurden dem König geschenkt.




Noch kurz eine Erklärung zu dem Foto
Das Ischtar-Tor, eines der Stadttore von Babylon – sowie die Prozessionsstraße wurden in ihrer endgültigen Form unter der Herrschaft von Nebukadnezar II. (605–562 v. Chr.) errichtet. Babylon war die Hauptstadt Babyloniens und lag am Euphrat im heutigen Zentral-Irak.