Eine Wanderung durch La Vallèe des Eclusiers – Das Schleusenwärtertal

Port Sainte-Marie mit Blick auf das Schleusenwärterhaus Nummer 2 und 3

Das Schleusenwärtertal in den nördlichen lothringischen Vogesen zwischen Lutzelbourg und Arzviller ist schon etwas besonderes.

Die Strecke an dem etwa 4 Kilometer langen ehemaligen Canal de la Marne au Rhin – zu deusch: Rhein-Marne-Kanal ist Barrierefrei und sehr schön zu gehen oder mit dem Rad zu fahren.

Entweder man beginnt am alten Bahnhof von Arzviller die Tour und läuft bergab, oder man beginnt bei Hofmuhl an Schleuse Nummer 16 und geht bergauf – wobei man den Anstieg der 44 Höhenmeter überhaupt nicht merkt.

Ich bin bei Hofmuhl am frühen Vormittag gestartet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bushaltestelle gibt es einen kleinen Parkplatz.
In diesem Bereich von dem Kanal ist kein Wasser mehr, da dieser trockengelaufen ist. Was ja auch Sinn macht, denn der Kanal ist nicht mehr in Betrieb.
Man kann über einen Barrierefreien Weg von Schleusenhaus Nummer 16 über den Kanal zu Haus Nummer 15 gehen.

Ab Haus Nummer 15 hat meinen einen breiten asphaltierten Weg. An einer Brücke wird der Weg etwas über 1 Meter breit – dies aber auch nur im Bereich der Brücke.
Hinter der Brücke erschließt sich ein sehr schönes Tal. Eingebettet in einer grandiosen Natur geht man an dem ehemaligen Kanal vorbei.


Alle Schleusenwärterhäuser liegen auf der rechten Seite vom Kanal. Jedes Haus sieht anders aus. Manche sind klein und andere größer. Manche Häuser haben schöne Gärten und sogar Viehställe bei.
Leider sind nicht alle Häuser bewohnt. Die Häuser werden aber alle nach und nach auf den neusten Stand modernisiert und renoviert.

Gegenüber Schleusenhaus Nummer 12 ist eine große Schutzhütte – Schutzhaus trifft es eher. Dort sind Bänke und Tische vorhanden. Auch eine Toilette – wenn auch nur Plumsklo, ist dabei.
Auf der Strecke gibt es zwei solcher Toilette. Beide sind absolut sauber.

Ab Schleusenhaus Nummer 11 ist dann auch schon – oder noch Wasser in dem Kanal. Da von Schleuse Nummer 1 bereits das Wasser aus dem aktiven Kanal gestaut ist, kommt logischerweise am Ende von dem Kanal kein Wasser mehr an.

Am Schleusenhaus Nummer 9 ist man von den Sandsteinfelsen direkt hinter dem Haus fasziniert.

An Schleusenhaus Nummer 8 habe ich mit meiner Crew, der Katze Mimi und der Pyrenäen Schäferhünden Nila, eine Frühstückspause bei herrlichen Sonnenschein gemacht.

Zwischen Schleue Nummer 4 und 3 ist Port Sainte-Marie.
Dieses erweiterte Becken wurde eigens mit Schiffsbrücken zum be- und entladen von Péniche angelegt. Im Port Sainte-Marie wurde unter anderem der berühmte rosa Vogesensandstein verladen.
Man kann eine Runde um Port Sainte-Marie machen und hat einen wunderschönen Ausblick über dieses in die Natur eingefügte Becken.

Im Schleusenwärterhaus Nummer 2 ist das „Le Papar Hasard“. Diese sehr geschmackvoll eingerichtete Crêperie wird von Valerie betrieben. Der angeschlossen Biergarten ist ebenfalls sehr schön. Auch mit Hunden ist ein Besuch bei Valerie möglich. Sie selbst hat eine kleine Französische Bulldogge.

Das kleine Café ist von März bis Dezember an den Tagen von Mittwoch bis Sonntag von 8 Uhr bis 14 Uhr geöffnet.
Kulinarisch kommt man dort auf seine Kosten. Die Speise- und Getränkekarte ist sehr reichhaltig sortiert.

Wenn man schon in diesem wunderschönen Tal ist, sollte man auf jeden Fall eine Besichtigung am Plan incliné de Saint-Louis/Arzviller einplanen. Diese Schrägschiffshebewerk ist durch seine Kinematik – also Gegengewicht, einmalig auf der Welt.
Von der Plattform des Plan Incliné sieht man erst einmal wie „hoch“ man von Hofmuhl nach Arzviller gelaufen ist.



Fazit
Wer sich auf eine Reise durch das historische Schleusenwärtertal begibt, wird von der Natur, Ruhe und den Bauwerken begeistern sein. Man wird automatisch durch diese Ruhe entschleunigt.
Wer möchte, kann von dem Kanalweg noch weitere Wanderwege durch diesen Teil der nördlichen Vogesen gehen.
Zu empfehlen ist auch ein Abstecher nach Lutzelbourg. Dieses kleine Örtchen am Rhein-Marne-Kanal hat ein sehr schönes Flair. Jeden Samstag ist auf dem Dorfplatz von 8 Uhr bis 12 Uhr ein schöner kleiner Markt mit allerhand kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region.

Hinterlasse einen Kommentar