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Circus Gebrüder Barelli

Ich sah die Tage in einer Facebook Gruppe Fotos vom Circus Gebrüder Barelli. Dieser würde in Pirmasens gastieren. Ich dachte, der Circus sei schon dort gewesen, denn ich fand in jener Gruppe keine weiteren Informationen. Also suchte ich auf der Webseite von dem Circus.
Da der Circus noch bis zum Ende der Woche in Pirmasens sei, buchte ich sofort eine Karte in der Loge.

Bei Online Portale tue ich mir immer recht schwer. Ich fand von dem Buchungs Portal eine Telefonnummer und rief an. Eine freundliche Frau nahm meine Bestellung entgegen. Als ich die Eintrittskarte über die Kreditkarte abbuchte, war binnen einer Minute auch schon die Bestätigung und Karte via Mail gekommen und druckte die Karte aus. Dummerweise hatte ich am Freitag den Ausdruck im Lkw vergessen. Nochmal am Samstag 60 Kilometer in die Firma fahren, wollte ich wegen der Karte auch nicht. Wird schon irgendwie gehen, denn ich hatte die Bestätigung ja auf meinem Smartphone.

Ich war am Samstag bereits um 18 Uhr in Pirmasens auf dem Messeplatz und fotografierte schon mal den Circus mit seinen alten Wagen und Fahrzeuge.
Im Vorzelt sah ich zwei Männer sitzen, die bestimmt zum Circus gehörten. Also ging ich über die kleine Absperrung am Eingang in das Vorzelt. Ich sprach mit einem Mann im schwarzen Anzug, der mir wie ein Platzanweiser aussah und sagte ihm das ich meine Eintrittskarte nur dem Smartphone habe, weil ich den Ausdruck vergessen hatte. Wir kamen ins Gespräch über Circuse und dass ich seit 2012 regelmäßig in eben solche gehe. Ich sagte auch, dass ich mich auf die Veranstaltung sehr freuen würde und von den schönen alten Wagen, Fahrzeuge und historischen Museen sehr begeistert sei.
Der Platzanweiser sagte mir, dass dies völlig in Ordnung sei und ich später nicht an die Kasse müsste.
Ich fragte ihn noch höflich, ob ich auf dem Gelände Fotos machen dürfe.

Da ich bis zur Abendvorstellung noch Zeit hatte, ging ich zurück ans Auto und drehte mit Nila noch eine kleine Runde.
Um 19 Uhr stelle ich mich dann in der Reihe am Eingang an. Ich hatte noch ein ungutes Gefühl, ob meine digitale Eintrittskarte wirklich reiche. Was der Platzanweiser sagte, muss ja nicht zwangsläufig stimmen.
Der Eingang wurde geöffnet und die Leute vor mir gingen in das Vorzelt. Der Platzanweiser kam an den Eingang und öffnete die andere Seite. Ich ging zu ihm und wollte ihm mein Smartphone zeigen, als er sagte, „Dies haben wir ja schon geklärt.“


Da es am Abend doch etwas kühl war und mir beim in der Schlange stehen kalt wurde, setzte ich mich an die Heizung im Vorzelt. Aus dem Gebläse kam warme Luft, wie in einer Sauna. Ich taute wieder auf.
Neben mir saßen drei Leute und wir kamen über den und die Circuse ins Gespräch.
Ein Mann vom Circus setzte sich neben mich und fing im Spaß an zu flirten. Ich machte den Spaß mit.

Um kurz vor 20 Uhr wurde das Vorzelt zum Hauptzelt geöffnet und alle Besucher stömten als sei der Leibhaftige hinter ihnen her, ins Hauptzelt rein. Da ich eine Karte für die Premium Loge hatte, blieb ich noch sitzen und beobachtete den Trubel.

Ziemlich als letzte ging ich dann ins Hauptzelt. In der Prem Loge saßen auch die drei Leute, die schon im Vorzelt neben mir saßen. Ich setzte mich neben sie.

Die Show begann mit der Einleitung über den Circus Gebrüder Barelli. Die Einleitung sprach der Sohn vom Gründer des Circus. Genau der Mann, der im Vorzelt noch mit mir geflirtet hatte. Der Mann rechts neben mir grinste mich an „Mit dem hast du doch eben gesprochen…“ „Hmmm… Ja.“
Es wurde dann auch der Direktor und Gründer von dem Circus vorgestellt und ich dachte, dies kann jetzt nicht wahr sein. Es war der vermutete Platzanweiser. Der Mann rechts neben mir sah mich an und lachte.

Die Show begann mit einer Hochseil Akrobatik von Akrobaten aus Kolumbien. Es ist immer wieder atemberaubend, was diese Menschen in schwinderregender Höhe mit einer Leichtigkeit zeigen. Der absolute Höhepunkt war die Menschliche Pyramide auf dem Hochseil.

Clown Pepe aus Frankreich zeigte seine Clownerie und das ganze Zelt lachte. Die Vorstellung am Abend war mit guten 80% der Sitzplätze besetzt.

Franz Barelli zeigte im Anschluss seine Tierdressur mit Dromedare und Pferde.
Manches passe bei der Darbietung der Tiere nicht – denn es sind eben Tiere. Auch solche Patzer gehören zum Circus und sollten als völlig normal und verständlich angesehen werden.


Die Handequilibristik ist die Akrobatik an zwei oder drei Stützen. Auch hier wurde eine Akrobatik gezeigt die mehr als beeindruckend war.

Auch der Nachwuchs der Gebrüder Barelli kam bei der Show nicht zu kurz.  Die Jungs zeigten ihr Können in Slapstick und Jonglage.

Salima Barelli zeigte in schwinderregender Höhe ihre Kust an den Strapaten. Atemberaubende Abfaller und Schwünge weit über der Manege wurden in absoluter Perfektion gezeigt.

Ramona Barelli zeigte ihre Dressur und Verbundenheit zu und mit ihrem Pferd.

Es folgte ein Feuerwerk der Akrobatik, Clownerie und Magie auf das nächste.
Die zweistündige Show war atemberaubend, bombastisch und grandios. Artisten zeigten ein Niveau auf Weltklasse.
Auch sollte die Live-Band für die Show erwähnt werden. Es ist bestimmt nicht leicht für die Musiker auf die Performance und Bewegung der Artisten im exakt gleichen Moment zu reagieren.

Das Fazit zu dem Circus Gebrüder Barelli ist schnell zusammengefasst. Das ganze Ambiente ist wunderschön arrangiert und man sieht und spürt das Herzblut vom Circus bis zur letzten Minute der Show.

Circus Hallygally

„O mein Papa, war eine wunderbare Clown
O mein Papa, war eine grosse Kinstler
Hoch auf die Seil, wie war er herrlich anzuschau′n
O mein Papa, war eine schöne Mann.“

Seit 2005 gehört Zirkus zum europäischen Kulturgut – aber kaum jemand weiß es.
Ich liebe  die Atmosphäre im und am Zirkus. Es es dann auch egal ob es große internationale Zirkuse mit Weltklasse Artisten, oder kleine Familien-Zirkuse sind. Eines haben sie alle gemeinsam: sie möchten die Menschen mit Magie, Jonglage, Clownerie und Artistik in eine andere Welt der Unterhaltung mitnehmen.

Heute war ich in Bad Sobernheim im Circus-Hallygally gewesen. Die fast zweistündige Show war sehr schön und abwechslungsreich gewesen. Wie es in einem kleinen Zirkus üblich ist, hat jeder Artist mehrere Aufgaben damit der Laden läuft.

Die wenigen Artisten gaben sich sehr viel Mühe für ihre mitunter atemberaubende Show. Messer werfen um die Silhouette einer Person war schon sehr spektakulär, so auch die Feuer-Show mit gleichzeitiger Jonglage.

Nach einer Stunde Programm war eine Pause von 15 Minuten. In dieser Zeit konnte man sich die Tiere unentgeltlich anschauen. Ich fand die drei Stachelschweine richtig putzig. Man konnte sich die Pferde und Ponys anschauen und streichen.

Der Topakt an der Show war zweifelsohne das Todesrad. Jason zeigte eine klasse Performance und Akrobatik an dem Gerät.
Das Todesrad heißt so, weil auf ihm schon etliche Artisten tödlich verunglückt sind. Es schwingt nur 30 Zentimeter über dem Boden durch. Die Artisten können sich nicht sichern. Wer einen Fehler macht, kann zermalmt oder gar durch die Rotation wegkatapultiert werden.

Für Zirkuse gibt es auch immer wieder viel Gegenwind und gar Anfeindungen wegen Tiere in der Manege. Es sind aber auch die negativ eingestellten Menschen, die noch nie in einem Zirkus waren.
Zu einem Zirkus gehört die Dressur genau so dazu wie der Clown. Punkt.

Zum Finale der Show spielt der Senior Direktor „Oh mein Papa, war eine wunderbare Clown“ auf der Trompete.

Von einem zweistündigen kurzweiligen, spannenden und lustigen Programm, war und ist es für mich selbstverständlich aufzustehen und zu applaudieren. Dies ist mein Ausdruck von Achtung und Respekt gegenüber den Artisten – auch wenn ich die einzige war, die diese Geste der Hochachtung zeigte.
Der Applaus von den fast 60 Zuschauer:innen war lange und jeder wollte noch eine Zugabe.

Nach der Show sprach ich mit allen Artisten und dem 88-jährigen Senior Direktor über die Show und über die Schwierigkeiten der Zirkuse.

Auch ich kann das Zirkussterbe nicht aufhalten, ich kann aber meine Eindrücke von Zirkuse weitergeben und vielleicht den ein oder anderen motivieren mal (wieder) in einen Zirkus zu gehen. Es ist immerhin europäisches Kulturgut.

Manege frei

Der Moskauer Circus in Trier

Heute war ich in Trier im Moskauer Circus, der zum ersten aus Deutschland kommt und die Direktorin eine Ukrainerin ist.

Die Show war Grandios. Klasse Artisten mit einer unglaublichen Akrobatik.

In der Pause und nach der Show hatte ich mit einigen Artisten und auch der Direktorin gesprochen. Zum einen hatte ich mich für diese wahnsinns Show und Akrobatik bedankt und zum anderen hatten wir natürlich auch das Thema Krieg in der Ukraine.

Die aktuelle Truppe von dem Circus kommt aus Deutschland, Spanien, Belgien, Russland und der Ukraine.
Sie alle verurteilen diesen Krieg und können auch die Anfeindungen auf den Circus nicht verstehen.

Wenn man die Zeit nehmen würde und im Internet nach dem Circus sucht, bräuchte man keinen Schwachsinn oder Hass gegen diesen Circus zu verbreiten.

In der Pause sprach ich dies auch mit einigen Besucherinnen und Besucher an. Sie alle waren der Meinung, dass man gerade aus dem Grund den Circus unterstützen sollte, weil die Direktorin aus der Ukraine kommt.

Naike Juchem, 19. März 2022