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Plan incliné de Saint-Louis/Arzviller an der Vogesenschwelle

Das Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller  ist Teil des fast 300 Kilometer langen Rhein-Marne-Kanals.
In Arzviller wurde vor 60 Jahren ein noch nie dagewesen Projekt Kinematik gebaut.
Dazu später mehr.

Die Idee oder Version von einem Kanal zwischen Marne und Mosel geht tatsächlich bis ins Ende des 16. Jahrhundert zurück.
Jene Idee, die man dem französischen
Festungsbaumeister und Genral Marquis de Vauban zu ordnet, wurde noch einmal unter Leopold I. von Lothringen im 17. Jahrhundert aufgenommen, aber nicht realisiert.
Erst als 1827 der Ingenieur Barnabé Brisson einen Plan zur Verbindung von Marne und Rhein erstellte, wurde wenig später dieser auch bewilligt und gebaut.

Das größte an diesem Vorhaben war zweifellos die Vogesenschwelle mit ihren 17 Schleusen auf knapp 4 Kilometer Länge. Als in 1900er Jahren noch Pferdefuhrwerke den Straßentransport dominierte, war die Binnenschifffahrt klar im Vorteil. Mit dem Ausbau von Straßen und der Zunahme an Lkw nach dem 2. Weltkrieg, verlor der Kanal immer mehr an Bedeutung.
Selbst der spektakuläre Bau von dem Schrägaufzug mit 41% bei Arzviller, dessen Bau 1965 begann und seit 1969 in Betrieb ist, bei dem eine Höhenunterschied von 44,55 Meter und vormals 17 Schleusen zwischen Saint-Louis und Arzviller ersetzt, brachte dem Kanal kaum noch eine Rentabilität.
Erst mit Freizeitboote rückte der Kanal und natürlich das Schrägschiffshebewerk wieder in den Fokus der Region. Wo früher tausende Penische, schmale und nicht sehr lange Frachtschiffe, durch diese grandiose Landschaft der Vogesen fuhren, sind es seit Jahrzehnten Freizeitboote. In einer Saison werden über das Schiffshebewerk 9.000 Freizeitboote und ungefähr 5 Penische geschleust.

Das Schrägschiffshebewerk ist eine
Meisterleistung aus Physik und Mathematik, denn der 41,50 Meter lange und 5,50 Meter breite Trog, hat bei einer Wassertiefe 3,20 Meter ein ungefähres Gewicht von sage und schreibe 900 Tonnen. Diese Systeme funktioniert nur und ausschließlich auf Gegengewichte.

Die elektrisch angetriebene Winden laufen nur beim Start kurz an. Den Rest schafft die Kinematik.
Außer diesem Schiffshebewerk sind weltweit nur zwei ähnliche Konstruktionen mit Schrägaufzug in Betrieb. So eines im belgischen Ronquières am Kanal Charleroi-Brüssel funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nur sind die Tröge in Längsbauweise angelegt, während das Hebewerk von Saint-Louis / Arzviller den Trog quer zur Schiffsfahrtrichtung hochzieht. Das andere ist das Schiffshebewerk am Krasnojarsker Stausee im russischen Krasnojarsk am Jenissei.