Der Zufall brachte uns am frühen Morgen des 5. Januar 22 zusammen und ein Schmetterling trennte uns am 30. 6. 2022 um 19.20 Uhr.
Ich fand dich verwahrlost und abgemagert in einer menschenleeren Gegend in Ingelheim am Rhein und gab dir erst einmal etwas zu essen. Du hattest an diesem Tag auf mich gewartet und nach 15 Minuten war uns beiden klar, dass wir zusammen gehören.
Mimi am 5. Januar 2022
In den letzten sechs Monaten gab ich dir alle hilfe, die dich wachsen ließen und bei der Tierärztin hast du gebrüllt und gekämpft wie eine Löwin, wenn wir dich untersuchen und Blut entnehmen wollten – wir meinten es nur gut mir dir.
Deine ersten Blutwerte, wie auch deine Gesundheit waren katastrophal. Nach und nach hast du dich erholt und es war schön zu sehen, wie du Vertrauen zu mir bekommen hast und wie du dich selbst entwickelt hast. Auch deine Epilepsie hatten wir beide in den Griff bekommen. Sobald ich merkte es geht wieder los, habe ich dich festgehalten und dir all meine Liebe und Fürsorge gegeben. 30 Sekunden epileptische Anfälle kamen uns beide wie Stunden vor. Nach diesen Anfälle sahst du mich mit deinen großen Augen an und ich sah deine Dankbarkeit, dass ich für dich da bin.
Mimi am schlafen. Man beachte Tiefenentspannt Am ersten Tag unserer Begegnung Mimi hat keine Probleme mit anderen Tieren.Wer schläft sündigt nicht.
Mimulus, wir beide sind Kämpferinnen in einem ungerechten Leben und wissen uns zu wehren. Du hast mich am Anfang gebissen und gekratzt, wenn es nicht nach deinem Willen ging. Nach und nach hast du mir vertraut und kamst zu mir ins Bett oder hast dich in meine Nähe gelegt. Du wurdest immer selbstsicher und frecher. Mira hast du in den Schwanz gebissen und musstest mit dem Echo rechnen. Du hast dir in den letzten 6 Monaten sehr viel von Mira abgeschaut und so ist es auch nicht verwunderlich, dass dein Löwenherz eher einem Hund ähnelt als einer Katze.
Mimi mit RinderknochenIch seh dichDort in der Nähe wurde Mimi am 5. Januar ausgesetzt Wenn Obstgarten, dann Erdbeer
Mim, du bist eine Wildkatze und dies kannst du nicht verleugnen. Dein Charakter ist wild, kämpferisch und sanftmütig. Du kannst brutal wie ein Grizzlybär sein und im nächsten Moment bist du zahm wie ein Lamm.
Wehe der Kraft hinter diesen kleinen Pfoten Mimi in BerenrathAttacke in Ingelheim Mimi im Hunsrück Wasser ist nicht so coolIch kann auch lieb sein Irgendwo auf der Autobahn
Mimi, dein Leben ist das Autofahren – denn sobald der Motor läuft, bist du tiefenentspannt und kennst die Sicherheit die dich umgibt. Nun irrst du seit einer Woche in einem Wald herum. Meine Sorgen um dich, kannst du dir kaum vorstellen. Meine Gedanken fahren seit 180 Stunden eine Achterbahn. Wie geht es dir und hast du wieder epileptische Anfälle? Welche Angst hast du, bei den vielen Geräusche die du nicht kennst? Hast du etwas zu essen und wo schläfst du? Die Ungewissheit nicht zu wissen wo du bist, lassen mich kaum schlafen.
Mein 9-jähriger Kater Leo und MimiDrei auf einen streichEin Stück rückwärts geht noch
Mimi, du bist eine kleine Kämpferin mit dem Herz einer Löwin, denn diese Gewissheit habe ich seit dem 5. Juni. Als ich um 16.47 Uhr einen Anruf bekam, und mir ein Lebenszeichen von dir gemeldet wurde, liefen mir die Tränen über die Wangen. Sofort kamen Erinnerungen von deinen Schandtaten zurück. Du kleines Biest hattest mir in Sindelfingen an einer Tankstelle bei laufenden Motor die Türen verriegelt. Zum Glück war das Fenster etwas geöffnet und ich schaffte es mühsam in mein Auto einzubrechen. In Ingelheim bestelle ich mir eine Pizza Calzone. Mira war draußen am Lkw und bis ich sie im Auto hatte, warst du schon genüsslich am Pizza essen. Oft habe ich mit dir geschimpft, wenn du mir die Wurst oder Käse von Brot geholt hast. Oft habe ich mir dir geschimpft, wenn du den Milchschaum vom Cappuccino geleckt hast. Nichts ist sicher vor dir; ob Schokolade, Brot, Joghurt, Rucola, Haferflocken mit Milch oder Müsliriegel. Wenn du nicht bekommst was du willst, zeigst du mit sanftem Nachdruck deine Kraft und Willen.
Mimus, du hast mit einigen Dingen deine Defizite gehabt und wir haben gelernt damit zu leben oder zu wachsen. So kanntest du am Anfang kein Gras, Sand und hattest Angst, wenn ein Rabe krähte. All dies hast du gelernt zu verstehen. Ich habe dich gestärkt und gefördert. Was du in 6 Monaten gelernt hast, hilft dir nun zum Überleben und Durchhalten, bis wir uns wieder sehen.
Mimi, ich gebe die Hoffnung für dich nicht auf. Ich kam und komme dich suchen, weil ich dich liebe und du mich brauchst.
Mimi, es gibt Menschen, die seit Tagen nach dir suchen – lass dich bitte auch finden! Deine Transponder Nummer links an deinem Hals ist die: 276094…….Somit ist auch deine Adresse bekannt, wo dein Zuhause ist.
Diesen Text habe ich am 11. Juli 2022 geschrieben. Ich wusste nicht, dass wir am 16. Juli um 6.30 Uhr wieder zusammen sein werden.
Vor 14 Tagen kam Mimi durch einen reinen Zufall zu mir zurück.
Jeder der sein Tier liebt, macht sich bei Krankheit oder abhandensein viele Gedanken und kann kaum schlafen – so auch ich. Viele Menschen halfen 16 Tagen nach Mimi zu suchen. Ich danke all jenen, die nie die Hoffnung für Mimi aufgegeben haben. Am Samstag, den 16. Juli, kam meine kleine Mimi zu mir zurück. Petra, ich danke dir von ganzen Herzen.
Mimi und ihre Retterin
Wir Menschen können uns durch sprache artikulieren – Tiere nicht. „Wie geht es dir mein Schatz?“ , „Wo warst du nur gewesen?“ Solche Fragen hat jeder von uns schon seinem Tier gestellt. Eigentlich total bescheuert und trotzdem stellen wir diese Fragen. Ist es Dummheit oder Liebe wenn wir mit Tieren reden? Für mich ist es menschlich, denn Tiere, wie auch Menschen nehmen Worte in verschieden Tonlagen wahr. „Komm bitte her“ haben wir alle schon als Kinder von unserem Eltern gehört. Bei der Tonlage der Erwachsenen wussten wir, wir bekommen ein Geschenk oder eine Standpauke. So ist es auch mit den Tieren. Auch hier kennen wir die Blicke von unseren Hunden, wenn sie genau wissen, sie haben etwas falsch gemacht. Bei Katzen wirkt das schimpfen offensichtlich nicht all zu sehr – also bei Mimi zumindest, wenn sie mal wieder mein Brot oder Essen haben möchte.
Mimi am 16. Juli um 20.15 Uhr. Mimi um 19.30 UhrGanz die Alte Völlig Entspannt am Grillabend am Breitenstein Am Nachmittag des 16. Juli
„Mimi, mein Schatz, ich bin da.“ Waren meine ersten Worte an jenem Samstagmorgen um 6.30 Uhr. Mimi sah mich an und mit ihrer typischen Schwanzbewegung begrüßte sie mich. „Wo warst du nur gewesen?“ Frage ich sie, als ich Mimi fest in die Arme geschlossen hatte. Sie kann es mir ja nicht sagen. Doofe Frage.
Mimi war kurze Zeit später wieder in ihrem zuhause und ruhte sich von ihrer Odyssee aus. Natürlich machte ich mir Gedanken über ihren gesundheitlichen Zustand. Hat sich Mimi durch ihr unfreiwilliges Abenteuer verändert? Wieviele epileptische Anfälle wird sie die nächsten Tage bekommen? Hat sie Schmerzen; oder hat sie sich vom Charakter her geändert? Am Abend konnten sich Freunde bei grillen von Mimis Charakter überzeugen – sie hatte und hat sich nicht verändert.
Wer so schläft dem geht es gutIn Koblenz am Rhein In Mosbach am Neckar Die Chefin im AutoMimis lieblings Platz. Sie schläft fest und entspannt. Sie hatte geträumt
In den ersten Tagen habe ich Mimi mehr beobachtet als sonst. Schnell merke ich, dass Mimi durch ihren unfreiwilligen Aufenthalt in einer fremden Umgebung keine negativen Auswirkungen hat. Das Gegenteil ist der Fall: Mimi ist gereift und hat sich positiv verändert. Ihre Aufmerksamkeit ist größer geworden und ihr rebellisches Verhalten ist etwas weniger geworden.
In Mosbach am Neckar Auf der A48 vom Westerwald nach Koblenz In Hürth im Kraftwerk. Gibt mir dein Fleischkäse. Man beachte die Krallen und Hartnäckigkeit wenn Mimi ihren Willen durchgesetzt
Mit den Fotos und Videos möchte ich die vergangenen 14 Tagen zeigen, wie wohl sich Mimi bei mir fühlt und dass es unser beider Schicksal war, uns am 5. Januar zusammen zubringen.
Mimi and Friends in Esslingen Mimi and Friends in Esslingen An einem Baggersee bei SpeyerIhr geliebter Obstgarten Ohne zu sendieren konnte die Tierärztin ihr etwas das Fell rasieren