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Burgruine Neublankenheim

Die im Ahbachtal gelegene Höhenburg Neublankenheim reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, wo sie erstmalig erwähnt wird.

Neublankenheim wurde als Grenzburg am Schnittpunkt der „Großterritorien“ Köln, Jülich, Luxemburg und Trier errichtet. Eine erste Erwähnung der Burg durch ihren Bauherrn Gerhard V. von Blankenheim gibt eine Urkunde der Belehnung durch den Markgrafen von Jülich 1341.
Doch die dendrochronologische Datierung eines Balkens aus dem 1.Obergeschoß der Westwand erwies Baumaßnahmen schon für 1335/39.

Nach dem Aussterben der Blankenheimer 1406 und häufigem Besitzwechsel (u:a. Schleiden,
Manderscheid, Mirbach) verfiel die Burg allmählich wegen ihrer abseitigen Lage. 1569 wird sie in Urkunden als baufallig bezeichnet und Ende des 16.Jh. ist sie nicht mehr bewohnbar.
Seit 1987 ist der Landkreis Daun Eigentümer der Burg.

Die Burganlage

Die Burg liegt an einem alten Verkehrsweg durch das Ahbachtal auf einem schmalen Grat, den ein Halsgraben durchtrennt. Auf dem dreieckigen Burgplateau von 20 m Breite und 40 m Länge stand die kompakte Burganlage zeittypisch ein „Festes Haus“ mit repräsetativer 5- geschossiger, fensterreicher Schaufassade zum Tal, aber turmflankierter Schildmauer über dem Halsgraben.
Vom ehemaligen Baubestand der Burg ist nur der breite, südliche Teil mit drei Außenmauern und dem Rest einer Zwischenwand erhalten geblieben, gut die Häfte ist abgestürzt.
Beachtlich sind die 3 m starke, bis zu 14 m hohe Schildmauer mit Originalverputz, die Breche des Burgtores mit einem oberen und unteren Wehrgang und die zwei Flankentürme die nur aus den anschließenden Gebäuden zugänglich waren. Um den über 20 m hohen, 3-geschossigen Westturm führte eine gedeckte Außengalerie, über dem Burgtor eine Schlitzscharte und Erker. Der Südostturm beginnt erst im Obergeschoß und ruht auf Konsolen und einem Kehlgesims aus Rotsandstein.

Die Unterteilung des Innenhofes ist unbekannt, vermutlich ein großer, zwei- oder dreischiffiger Saal, denn zu beiden Seiten des Burgtores schlossen die Räumlichkeiten an, deren Balkendecken und Fenster man heute sieht. Erhalten blieb auch ein Rest der Nordwand, mit Verputz und steingerahmter Tür im Obergeschoß sowie die Anschlussecke zur Westmauer. Sicher nachweisbar sind ein verschüttetes Kellergeschoß unter der Ostseite und insgesamt vier darüber aufgehende Stockwerke. Nur die Fenster zum Tal waren mit Sitznischen ausgestattet, nahe der Schildmauer als schmale Schlitzfenster, danach werden sie größer und mit roten Sandsteingewänden gerahmt. Die Westfassade besaß im 1. Obergeschoß einen Balkon und eine Tür auf die Turmgalerie.