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Hans-Jürgen der Obdachlose

Ich stehe heute im Dorf an der Düssel und sah bei rückwärtsfahren eine kleine Bude. Ich dachte es wäre ein Stromhäuschen für E-Autos oder so was ähnliches.
Als ich mit Nila eine Runde ging, sah ich einen Mann in dem Häuschen sitzen, und dachte an einen Parkplatzwächter. Ich fragte ihn, ob ich hier stehen bleiben dürfte. Er meinte, dass es ihm egal sei. Wir kamen ins Gespräch und er sagte mir, dass er Obdachlose sei und in dieser Hütte leben würde.

Hans-Jürgen ist 61 Jahre alt. Ich konnte mich mit ihm sehr gut und vernünftig über gesellschaftliche Themen unterhalten. Er erzählte mir von seinem Leben. Obdachlos kann man verdammt schnell werden. Er hat immerhin ein Konto und bekommt Bürgergeld. Nimmt keine Drogen und trinkt keinen Alkohol. Es muss nicht immer das klassische Bild von Obdachlosen sein.

Natürlich gibt es auch jene Obdachlose die in den Fußgängerzone sitzen und das wenige Geld von Spenden sofort in Drogen oder Alkohol umsetzen. Es ist eben schwierig hier die Grenze zwischen Menschlichkeit und Geld verbrennen zu ziehen oder zu erkennen.

Eineinhalb Stunden hatte ich mich mit Hans-Jürgen sehr angenehm unterhalten. Ich bin ein Mensch der auf Menschen zugeht, denn nur so kann ich diese Welt besser verstehen.

Aus Respekt vor ihm, habe ich ihn nicht fotografiert. Ich habe lediglich ein Foto von einem kleinen Teil in seinem Häuschen gemacht und es ihm auch gezeigt.