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Kraniche

Jedes Jahr staunen wir gen Himmel, wenn zig tausende Kraniche auf der westeuropäischen Zugroute sich nach Westfrankreich, Spanien, Portugal oder gar Nordwestafrika aufmachen.
Über zwei weitere Flugrouten fliegen nochmals die gleiche Anzahl an Vögel über die Baltisch-Ungarische Route nach Süditalien und weiter nach Westafrika.

Im äußersten Osten Europas gibt es zudem noch den Wolga-Iranischen Zugweg, wo die Vögel über das Kaspi-Gebiet zu ihrem Überwinterungsquartier in den Iran ziehen
Schätzungsweise 370.000 Kraniche machen sich mit dem beginn des Winters von Skandinavien und dem Baltikum auf einen langen Weg über die westeuropäische Zugroute zu ihren Winterquartieren
Die Vögel können bis zu 1.500 Kilometer nonstop fliegen – was aber sehr selten ist.
Es wurde tatsächlich eine Gruppe Kraniche beobachtet, die innerhalb 24 Stunden von der deutschen Ostseeküste bis an die Pyrenäen geflogen sind (1.200 km).

Meist liegt ihr Etappenziel bei 100 bis 350  Kilometer. Die Tagesstrecken hängen natürlich sehr stark von Wind und Wetter ab, und natürlich auch von geeigneten Rastplätze.

Für ihre Reisen in den Süden nutzen die Kraniche die Thermik, um ihre Reisegeschwindigkeit von etwa 50 bis gar über 100 km/h mit wenig Kraftaufwand zu meistern. Die Flughöhen liegen meist zwischen 200 und 2.000 Meter. Je nach Thermik lösen sich die großen Schwärme in kleinere Gruppen auf, um dann kreisend an Höhe zugewinnen, um sich dann wieder zu Keilen und Ketten zu formieren. In
riesigen Formationen nützt der ganze Schwarm jene Thermik um mit wenigen Flügelschlägen weitersegeln zu können.

Naike Juchem, 17. November 2023