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Muss ich sterben um zu leben

Der Tod von Alexej Nawalny ging um die Welt und viele Menschen sind bestürzt. Lebend wäre Nawalny sowieso nicht mehr aus der Haft gekommen.

Die Todesursache ist in diesem Fall zweitrangig, denn die Wahrheit wird sowieso niemals ans Licht kommen.
Es gibt in dem größten Land der Welt ein Mann, der seit Jahren seine Macht und Größenwahn der ganzen Welt zeigt. Er überfällt Länder und annektiert Gebiete für sich. Menschenrechte werden seit Jahren nicht geachtet und wer politisch jenem Größenwahnsinigen in die Quere kommt, stirbt kurze Zeit später auf mysteriöse Art.

Alexej Nawalny war Jurist, Antikorruptions-Aktivist und Oppositionspolitiker. Dies reichte jenem Despot aus, um in Nawalny einen Staatsfeind zu sehen. Selbst vor einem Giftanschlag in einem anderen souveränen Land machte der Geheimdienst Russlands nicht halt. Der amtierende Präsident Russlands war selbst Offizier beim KGB und kennt sich im Nachrichtenwesen sehr gut aus. In den vergangenen 25 Jahren wurden Nachrichtendienste aufgelöst und neustrukturiert. Ein Netz aus vielen Nachrichtendiensten entstand. Die Fäden aller Dienste hat bis heute der amtierende Präsident in der Hand.

Wer sich zu diesem Despot stellte und stellt, wurde und wird in kurzer Zeit sehr reich. Wer sich diesem Despoten in den Weg stellt, wird verhaftet oder liquidiert.

Nun gibt es gerade in Deutschland sehr viele Putin Befürworter. Stimmen wie zum Beispiel: „Die NATO sei eine Bedrohung für Russland.“ „Russland würde sich nur verteidigen“ und so weiter.
In einem Land, in dem die Rechte von Menschen keinen Pfifferling wert sind und Justitia nicht blind, sondern korrupt ist, sollte man sich schon mal überlegen, von wo aus eine Bedrohung kommt. Zur Erinnerung: Wer hat einen Krieg gegen einen souveränen Staat angefangen? Mysteriös sind auch ungefähr 40 Todesfälle von Oligarchen, seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Man sollte schon das ganze Puzzle sehen, und nicht nur ein Teil, wenn man von oder über Russland spricht.

Am 1. März wurde Alexej Nawalny in Moskau im kleinen Kreis beigesetzt und Tausende Menschen nahmen Abschied von dem bekannten Kremelkritiker.
Der Staatsapparat von Russland zeigte auch eine unverhältnismäßige Präsenz und Schikane. Medienberichte zufolge soll es auch zu Festnahme von Nawalny Anhänger gekommen sein – was zu erwarten war.
Nun bleibt die Frage: Wie geht es weiter?

Die Bevölkerung erlebt seit Jahren eine geiselung und massive Einschränkungen in die Grundrechte. Wie lange sich dies die Bevölkerung noch gefallen lässt, ist nur eine Frage der Zeit. Vom 15. bis 17. März wird in Russland gewählt. Der neue – oder alte Präsident wird dann dieses Amt bis 2030 inne haben. Da es keine freie Opposition gibt, kann man sich denken, wer sich selbst (wieder) beglückwünschen kann.
Es wird definitiv zu Gewalt und Ausschreitungen in dem Land kommen, denn wer für Freiheit, Menschenrechte und Korruption kämpft, wird vom amtierenden Präsidenten als Feind angesehen.

Naike Juchem, 1. März 2024

Fotos: dpa