Der keltische Wall und die Wildenburg im Naturpark Saar-Hunsrück

Bereits im 5. und 4. Jahrhundert vor Christus war dieses Gebiet im südlichen Hunsrück von den Kelten besiedelt. Im Bereich der Wildenburg hatten die Kelten aus Taunusquarzit-Steinen eine Wehr- und Verteidigungsanlage errichtet, die um die 4,5 Meter hoch gewesen sein musste. Jener Wall gehörte zu einer Reihe von keltischen Wallanlagen im südlichen Hunsrück. Sehr bekannt ist hier der Ringwall bei Otzenhausen im Saarland*. Jener Wall zog sich von westlichen Otzenhausen, weiter ostsüdöstlich an Allenbach und südlich von Sensweiler über den sogenannten Ringkopf weiter nach Kempfeld. Dort war nach heutigen Erkenntnisse ein befestigtes Lager.

Der Wall ging weiter nach Osten ins Hahnenbachtal. Dort ist die Burganlage Altburg. Sie liegt auf einem etwa einen Hektar großen Plateau hoch über dem
Hahnenbachtal. Diese Kleinburg wurde von Bewohnern des keltischen Volks der Treverer im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. genutzt.
Der Wall führte auch von dort noch weiter bis an das östliche Ende vom Hunsrück in den Soonwald.
Alleine die Luftlinie von Otzenhausen bis in den Soonwald ist über 60 Kilometer lang. Geografisch kann man es sich so vorstellen, dass linksseitig im Hinterland der Nahe auf der kompletten Länge jener Wall gebaut wurde.

Die Wildenburg

Um das Jahr 350 n. Chr. wurde auf der Wildenburg für kurze Zeit eine spätrömische Befestigung eingerichtet.
Im Spätmittelalter wurde von
Wildgraf Friedrich von Kyrburg auf dem Felsen an der Westspitze des Ringwalls die Wildenburg auf dem 675 m hohen Quarzitfelsen erbaut. Leider ist von der Original Burg kaum noch etwas zu sehen, denn im Jahe 1651 wurde die Wildenburg von
marodierenden lothringischen
Truppen gebrandschatzt und zerstört. 9 Jahre später wurde mit einem teilweisem Wiederaufbau der Burg begonnen. Die sogenannten Unterburg diente als Amts- und Verwaltungssitz bis zur Aufhebung der Grafschaft Kyrburg im Jahre 1792.

1859 erwarb der preußische Staat das Anwesen und richtete eine herrschaftliche Revierförsterei‘ ein, die über einen Zeitraum von 100 Jahren Bestand‘ haben sollte.
Von 1963 – 1999 gehörte die Wildenburg dem Hunsrückverein e. V. Heute ist die Wildenburg mit ihrer touristischen Infrastruktur ein beliebtes Ziel im Nationalpark Saar-Hunsrück.

*Über den keltischen Ringwall bei Otzenhausen habe ich schon berichtet.

Hinterlasse einen Kommentar