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Die Kapelle Saint Léon von Dabo

Da es die Dagsburg nicht mehr gibt, lasse ich nun ihre Wechselhafte Geschichte weg und belasse es nur bei einer kleinen Einordnung.

Nach dem westfälischen Frieden wurde das Elsass an Frankreich abgetreten aber
der Herzog von Leiningen, Besitzer der
Dagsburg wollte Ludwig den XIV nicht anerkennen und griff 1672 zu den Waffen gegen ihn. Die Dagsburg war ein Hindernis
für die Truppen Ludwig des XIV.
Nach langer Belagerung hat M.De Bois-David am 13 März 1677 die Kapitulation erreicht. Zwei Jahre danach wurde auf Befehl Ludwigs des XIV die Dagsburg
geschleift.
So sind heute nur noch ein paar Mauern von der einstigen Burg übrig geblieben.

Erst 150 Jahre später, im Jahr 1828, wurde auf Betreiben des damaligen Pfarrers Klein eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Leo dem IX errichtet. Diese hielt den Wetterbedingungen in immerhin 664 Meter über dem Meeresspiegel nicht lange stand und wurde 1889 abgerissen.
Im selben Jahr beschloss man sie im romanischen Stil des 11. Jahrhunderts die Kapelle neu aufzubauen. Die Bauarbeiten dauerten zwei Jahre. So konnte die Kapelle am 12. Oktober 1892 eingeweiht werden.

Über dem Portal der Kapelle sieht man die Wappen der Grafen von Dagsburg und die des heiligen Leo.

Weit über dem Kirchenportal auf dem Turm, der eine Aussichtsplattform hat, thront der heilige Leo IX. und segnet die Pilger.

Im Chor, sieht man auf dem linken Kirchenfenster (leider nicht komplett) die heilige Gerberga. Sie war die Nichte des Heiligen Leo und Abtissin im Kloster von
Hesse.
Auf dem rechten Kirchenfenster sieht man eine Abbildung des Heiligen Leo IX, Schutzpatron von Dabo.

Die St.-Antonius-Kapelle in Tungetloh-Capellen

Die St.-Antonius-Kapelle in Tungetloh-Capellen

Die im Stil einer spatgotischen Saalkirche erbaute St Antonius-Kapelle stellt mit ihrem um 1433 errichteten Chorraum und dem von etwa 1478 stammenden Langhaus den ältesten erhaltenen Kirchbau der Stadt Gescher dar.

Die Figur des heiligen Antonius und die Sakristeitruhe stammen ebenso aus dieser Zeit wie die Gregoriusmesse im Nordosten der Kapelle. Die Deckenmalereien wurden um 1500 vollendet. Ursprünglich befand sich der Eingang zur Kapelle im Süden. Eine Not- und Brandglocke befand sich im Dachreiter.

Im 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus umfassend neugestaltet.Nachdem neuer Sandsteinboden verlegt worden war, erhielt die Kapelle 1841 ihre erste Orgel.

1869 wurde ein neugotischer Hochaltar mit der Figur des heiligen Antonius im Zentrum errichtet. Hinter dem Altar befanden sich ein Beichtstuhl und die Sakristeitruhe. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurden auch neue Kirchenfenster nach Entwürfen von Hans Bernd Becks aus Horstmar eingesetzt.

Als zentraler Punkt des Gottes hauses steht der Altar für Jesus Christus. Darstellungen der Ge- burt, Kreuzigung, Auferstehung und Wiederkunft Jesu schmücken ihn. Im Reliquiengrab des Altares finden sich ebenso Knochen der frühchristlichen Heiligen Lucida und Coronata wie der ugandischen Märtyrer Karl Lwanga und Matthias Molumba.

1874 erhielt die Kapelle mit dem Glockenturm einen zweiten Eingang im Westen. Im Untergeschoss als massives Viereck konzipiert, entwickelt der Turm sich im Mittelteil zu einem Achteck, bevor er mit einem schlanken Turmhelm in den Himmel sticht, der mit einem Wetterhahn gekrönt ist. 1895 wurde das Dach der Kapelle mit Schiefer gedeckt.

Die neugotische Ausstattung der Kapelle wurde 1972 vollständig entfernt und im Stil der Zeit ersetzt. Eine neue Sakristei wurde an- und eine Fußbodenheizung eingebaut. Friedhof und Kapellenplatz wurden 1974 neugestaltet und die Gräber ringförmig um die Kapelle angeordnet.

Hagioskop
Eine Maueröffnung im Osten lädt zu der Vermutung ein, es habe bei der Kapelle ein Seuchenhaus gegeben. Durch dieses Hagioskop (Heiliges Fenster – Fenster zum Heiligen) konnten Leprakranke von außen an den gottesdienstlichen Handlungen teilnehmen, ohne andere Gläubige anzustecken.

1998 wurde die St. Antoniuskapelle in das Verzeichnis der Autobahnkapellen aufgenommen.

Im Jahr 2019 wurde die Fufbodenheizung erneuert. In diesem Zuge wurde nach historischem Vorbild ein Sandsteinboden verlegt, außerdem wurden alte Kirchenbänke eingesetzt. Der Altar der profanierten Gescheraner Mariä-Himmelfahrts-Kirche fand ebenso einen Ort in der Kapelle wie der dazugehörige bronzene Tabernakel des Künstlers Heiermann aus Köln.

Gottesmutter Maria
Die steinerne Madonna mit Jesuskind ist ein Werk des westfälischen Künstlers Bernd Meiering (1631 – 1703), das im 20. Jahrhundert nach Tungerloh kam. Als Zeichen der Unschuld tragen Mutter und Kind gebundene Blumen. Scheinbar spielend führt die Hand des Kindes den Blick der Mutter auf den Beter vor ihr.
Gregoriusmesse
Das um 1500 entstandene Halbrelief zeigt Papst Gregor den Großen umgeben von Kardinälen und Diakonen. Bei der Feier des Messopfers ist Christus auf dem Altar gegenwärtig. Sein Blut wird sinnbildlich im Mess- kelch aufgefangen und dient der Befreiung der leidenden Seelen im Fegefeuer.
Antonius der Große
Die spätmittelalterliche Figur stellt den hl. Antonius dar, der als junger Mann seinen Besitz verkaufte und als Einsiedler in der Wüste Agyptens lebte. Er wird als Schutzheiliger gegen Lepra, Pest und Viehseuchen angerufen. Sein Gedenken wird am 17. Januar feierlich begangen.

Autobahnkapelle Christophorus

„Siehst du dieses Licht ?“ – „Welches Licht?“ – „Hast du es denn nicht gesehn?“ 

„Oh, Heilige Mutter der gesegneten Beschleunigung, verlass mich jetzt nicht.“ 

„Jake, sei einmal klug und geh zur Kirche.“

„Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“

Dies sind ein paar Zitate aus dem legendären Kultfilm „Blues Brothers“ von 1980. Diese Filmkomödie mit John Belushi und Dan Aykroyd griff damals schon gesellschaftliche Probleme auf. „Ich hasse diese Nazis.“

Namen wie Aretha Franklin, Cab Calloway, Ray Charles, John Lee Hooker, Chaka Khan, Carrie Fisher, Frank Oz, Steven Spielberg, Joe Walsh, John Candy oder auch der Godfather of Soul James Brown als Reverend Cleophus James, machten den Film mit ihrer Musik zu einer Legende.

Wie komme ich nun ausgerechnet auf die Blues Brothers?
Ich machte eben meine Pause auf der A6 an der Kochertalbrücke und sah auf dem Parkplatz eine Autobahnkapelle.
Die Crew hatte sich die Pfoten vertreten und ich hatte noch Zeit. So ging ich in die Autobahnkapelle.
In all unserem Tun und der täglichen Geschwindigkeit tut es auch mal gut, wenn man zu sich kommen kann.
„Jake, sei einmal klug und geh zur Kirche.“
Man kann zu einem Glauben stehen oder sehen wie man es mag. Ab und an einen Spruch aus der Bibel zu lesen tut auch mal gut – und tut nicht weh.

Die Christophorus-Legende 

Vor langer Zeit lebte ein Mann namens Offerus. Er war groß und  stark. Er wollte dem mächtigsten Herrscher dienen und machte sich auf die Suche. Aber er fand keinen, dessen  Macht und Herrschaft nicht begrenzt war. Nach langer vergeblicher Suche kam er zu einer Einsiedler. Der sagte ihm, dass nur Gott allein allmächtig sei. So beschloss Offerus, Gott zu dienen. Aber wie?
Der Einsiedler merkte schnell, dass Offerus nicht zu einem Leben als Eremit mit viel Fasten und Beten berufen sei.

Deshalb sprach er: Am Ende der Wüste ist ein reißender Fluss. Manche Leute wurden schon von der Strömung fortgerissen, als sie ihn überqueren wollten. Dort wird dringend ein Fahrmann gebraucht. Du bist groß und stark; bring die Menschen, die hinuber wollen, ans andere Ufer. Dabei wird Dir Jesus Christus begegnen. „Offerus baute sich eine Hütte am Fluß und half von nun an vielen Reisenden.
Eines Morgens hörte er die Stimme eines Kindes, das rief: ,Bring mich über den Fluss!“ Offerus nahm das Kind auf die Schultern und seinen Stock in die Hand. Als er ein paar Schritte gegangen war wurde die Strömung reißender, das Wasser stieg an, und der Junge auf seiner Schulter schien immer schwerer zu werden. Mühsam kämpfte er sich durch die Fluten. Erschopft kam er am anderen Ufer an und keuchte: ,Kind, Du wurdest so schwer. Es kam mir vor, als hätte ich die Last der ganzen Welt zu tragen! Das Kind antwortete: ,Ja, du hast mit mir die Last der Welt getragen. Ich bin der Heiland für alle Menschen. Ich bin Gottes Sohn, Jesus Christus, den du gesucht hast.
Und weil du Christus getragen hast, sollst du von nun an Christophorus heißen. Das bedeutet: Christusträger.“