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Friedenstag

Tage im Kalender sind nur ein Datum – oft steht dieser Datum aber für etwas besonderes.
Geburt, bestandene Prüfung, Hochzeit oder Tod.
Der 1. September steht in Deutschland für den Friedenstag – dieser ist nicht mit dem UN Weltfriedenstsg am 21. September zu verwechseln.

In der ehemaligen DDR wurde am 1. September 1946 der erste „Weltfriedenstag der Jugend“ begangen.
Jahre später wurde dieser Tag zum „Tag des Friedens“. Es wurde an diesem Tag auf Veranstaltungen zum Weltfrieden aufgerufen.

Weltfrieden

Den Weltfrieden wünschen sich nur verblendete Hippies der 68er Bewegung.
Wirklich?
Jeder Mensch möchte in FRIEDEN leben, den Kriege bringen nur Leid, Tod und Zerstörung.
Aktuell gibt es auf dieser Welt 22 Kriege und 6 sogenannte bewaffnete Konflikte.
Somalia, Demokratische Republik Kongo,
Jemen, Äthiopien, Syrien, in der Sahelzone (Burkina Faso, Tschad, Mauretanien, Mali, Niger) ,Haiti, Ukraine…
Diese Kriege sind alle weit weit weg von unserem Land und schönen Leben. Wen betrifft denn schon Krieg? Es sind die „Schwarzen“, die Muslime und die… Europäer. Die Ukraine liegt geografisch in Europa. „Schwarze“ und Muslime sind die Ukrainer:innen nicht. Eventuell gibt es auch dort eine muslimische Minderheit.

Kriege sind da! Wir sehen die Bilder in den Nachrichten und sind vielleicht etwas empört. Mehr empört ist man, wenn plötzlich dieses „Gesocks“ auch noch zu uns kommt. Wir müssen unsere Grundrechte und Freiheit verteidigen! Also sind wir gegen Menschen die wegen Kriege, Verfolgung und Zerstörung fliehen. Sie können ja gerne fleihen – aber dann doch bitte nicht zu uns!
Laut UN sind im Jahr 2023 unglaubliche
110 Millionen vor Kriege, Verfolgung und Zerstörung auf der Flucht. 110 Millionen Menschen! Also kommen und können diese Zahl von Menschen NIEMALS alle zu uns kommen!
Die meisten Flüchtlinge sind Binnenflüchtlinge – soll heißen, dass diese Menschen in ihrem Land oder auch noch angrenzte Länder auf der Flucht sind.

Mit jedem neuen Mensch, der auf der Flucht ist, wird die Spirale der Armut mehr und der Bildungsstand weniger.
Wenn wir eine Welt des Frieden haben möchten, müssen wir die Armut senken und die Bildung erhöhen. Auch sollte man sich über Umweltschäden bewusst sein, denn dadurch werden auch Menschen zur Flucht gezwungen. Dieser Punkt wird in den nächsten Jahren noch rapide steigen. Da nützt es auch nichts, wenn sich einige Bildungsferne auf Straßen kleben, denn dieses Problem muss man global sehen.
Frieden sichern wäre mal eine Möglichkeit, wenn man sich vor den Werkstoren der Rüstungsindustrie festkleben würde. Dies nur mal kurz für jene, die offensichtlich zu viel Klebstoff eingeatmet haben.

Kein Mensch flieht ohne Grund! Wenn wir als moderne Gesellschaft es schaffen würdem, Frieden zu sichern, hätten wir viele Probleme weniger in unserem Land und schönen Leben.

Wir alle sind Menschen und sehnen uns nach Frieden. Die wenigen Industrieländer dieser Welt exportieren Waffen und importieren Flüchtlinge. Flüchtlinge die wir aber nicht wollen – und wenn es sein muss sogar bekämpfen. Wäre es denn nicht besser, wenn man keine Waffen liefern würde? Waffen gegen Waffen können keinen Frieden bringen.

Es wäre schön, wenn wir am nächsten 1. September ein globales Fest in Frieden feiern könnten.

Naike Juchem, 1. September 2023

Anmerkung: Diese Briefmarke habe ich eingerahmt, weil ich die Geste von Willi Brandt am 07. Dezember 1970 vor dem Ehrenmal des jüdischen Ghettos in Warschau als eine menschliche Würdigung gegen Krieg, Tod und Zerstörung halte.

Rohingya – das vergessen Volk

Flüchtlingslager Kutupalong, Bangladesch

Vorab ein paar Zahlen die deutlich machen, wie katastrophal die Situation der Rohingya in Bangladesch ist.
Über 870.000 Menschen sind seit vier Jahren auf  der Flucht. 78 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Die UN braucht 294,5 Millionen US Dollar um diese Menschen Nahrungsmittel, Medikamente, Decken und Zelte zur Verfügung stellen zu können. Lediglich 13% dieser Summe ist finanziert.

Die UN verurteilte die systematischen Vertreibungen und sprachen von einer ethnischer Säuberung.

Wer sind die Rohingya?
Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit in Myanmar. Ihre Geschichte ist von jahrzehntelanger Unterdrückung und Ausgrenzung geprägt. Zahlreiche grundlegende Rechte bleiben ihnen verwehrt: Sie haben kein Recht auf Bildung oder Arbeit und können sich nicht frei im Land bewegen. Ihr Besitz wird  von Milizen
immer wieder enteignet oder zerstört. Um diese Beschränkungen noch zu steigern, gibt Sondersteuern, Zwangsarbeit und sogar Heiratsbeschränkungen gegen diese ethnische Minderheit in ihrem eigenen Land. Eine weitere Menschenrechtsverletzung ist, dass den Rohingya  die Staatsbürgerschaft des Geburtslandes verweigert wird.

Seit nun mehr als 20 Jahren sind über eine Million Rohingya vor der Gewalt in Myanmar geflohen. Die genaue Zahl an Todesfällen ist nicht bekannt, jedoch wurden Berichten zufolge tausende Rohingya in Myanmar ermordet. Die Gewalt der Armee und Milizen macht noch nicht einmal vor Frauen, Kindern oder alten Menschen halt.
Durch den Terror, Gewalt und Flucht an diesen Menschen, wurden viele Familien auseinandergerissen und wissen nicht, was mit ihren Angehörigen passiert ist.

Der jüngste Exodus begann im August 2017. Eine großangelegte Offensive des Militärs zwangen in kürzester Zeit rund 771.000 Menschen zur Flucht aus Myanmar. Kinder, Schwangere, Kranke und alte Menschen liefen tagelang, um über die Grenze nach Bangladesch in Sicherheit zu gelangen. Fast alle suchten in den Flüchtlingssiedlungen Kutupalong und Nayapara im Distrikt Cox’s Bazar im südöstlichen Bangladesch Zuflucht. Kutupalong wurde zum weltweit größten und am dichtesten besiedelten Flüchtlingslager.

Kutupalong

Kutupalong ist das größte Flüchtlingslager der Welt und die Versorgung der Menschen katastrophal.

NGO Mitarbeiter sprechen bei Kutupalong auch von KZ ähnlichen Zustände. Über eine dreiviertel Million Menschen leben unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. Die Pandemie hat auch Kutupalong erreicht und die WHO steht dem Anstieg der Todesopfer und der gänzlich fehlenden medizinischen Versorgung mit Ohnmacht entgegen.
Zu das ohnehin vorherrschenden Chaos verschlimmerte sich am 22. März 2021 die Lage der Menschen dramatisch. An jenem Tag brach im Flüchtlingslager Kutupalong Balukali ein massives Feuer aus. Mit Hilfe von Feuerwehr und Rettungsteams konnten die Brände unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch gab es mehrere Tote und hunderte Verletzte.
Bei dem Brand wurden circa  10.000 Unterkünfte zerstört oder beschädigt. Etwa 48.000 Menschen sind durch das Feuer obdachlos geworden.

Naike Juchem, 09. Juni 2021