Eine Rose für all die Todesopfer

Ground Zero in New York

Meine Gedanken zum 11. September 2001 und was dieser Tag brachte.

Dieser Tag bleibt vielen Menschen in Erinnerung, da dieser Tag einer der schwärzesten Tage in unserer Geschichte der Neuzeit ist.
Viele Menschen sind gestorben und noch mal so viele haben ihre Angehörigen in wenigen Stunden verloren.
Es gab Telefonate aus einem Flugzeug, die schilderten, dass sie entführt werden.
Es gab Telefonate aus Büros, die die verzweifelte Lage schilderten.
Es gab Filme, die man einem Hollywood Film zuordnen könnte – aber nicht der Realität, als um 8.46 Uhr in New York City, an der Südwestspitze des Bezirks 
Downtown Manhattan, ein Flugzeug in den Nordturm (WTC 1) einschlug.
Etwa 1.300 Menschen in den Stockwerken oberhalb der Einschlagstelle war es unmöglich, zu fliehen. Das Flugzeug hatte alle Treppenhäuser und Aufzugsschächte im Nordturm durchtrennt. Schon wenige Minuten nach dem Crash stürzen sich erste Personen aus Verzweiflung in die Tiefe.
Um 9.03 Uhr flog das zweite Flugzeug im den Südturm des World Trade Center (WTC 2) und 56 Minuten stürzten Tausende Tonnen Stahl und Beton in nur 10 Sekunden ein. Zahlreiche Feuerwehrleute befanden sich zu diesem Zeitpunkt in den Treppenhäusern auf dem Weg nach oben. Über 600 Menschen im und um dieses Gebäude kamen beim diesem Einsturz ums Leben.
Am Ende haben fast 3.000 Menschen ihr Leben verloren; wofür?

Wem hat dieser Sinnlose Terroranschlag etwas genützt? Dem Islam? Einigen Verrückten, die im Namen von Allah die Ungläubigen dieser Welt bestraften wollten? Einem Land das die „Achse des Bösen“ suchte?

Was bleibt nach 9/11 ?

Schutt, Asche, Tod, Trauer und Wut – und diese nicht nur in den USA.
Die USA erklärten ihrem ehemaligen Agenten, Osama bin Laden, den Krieg.
Einen Krieg, der noch viel mehr Leid, Tod und Trauer brachte.
Die USA haben in Afghanistan als Vergeltung das hundertfache an Leid, Not, Zerstörung, Armut und Flucht gebracht, als ein Tag in New York.
7. 300 Tage habe die Menschen in Afghanistan diese Vergeltung gespürt und erleben immer noch Leid, Kummer Not und Tod.

Es gibt in Afghanistan kaum eine Familie die durch diesen Terroranschlag und die folgende Intervention der USA und ihre Alliierten Truppen keinen Vater, Mutter, Onkel, Tante oder Kind verloren haben.
Niemand spricht für diese Menschen. Niemand leutet eine Glocke. Niemand legt Rosen auf ein Grab.

Die Folgen der Intervention der USA nach dem 11. September 2001 für Afghanistan.

Bisher kamen rund 3.600 Koalitionssoldaten ums Leben, darunter 59 Soldaten der Bundeswehr und drei deutsche Polizisten. Die Vereinigten Staaten als größte Truppensteller haben mit etwa 68 Prozent der insgesamt getöteten Soldaten der Koalition die höchsten Verluste zu verzeichnen. Die Anzahl gestorbener afghanischer Soldaten und Aufständischer ist unbekannt. Offizielle Angaben zu zivilen Opfern liegen nur unvollständig vor, Schätzungen sind sehr unterschiedlich:

Professor Marc Herold, von der University of New Hampshire, schätzte im Oktober 2003, dass 3.100 bis 3.600 Zivilisten bei US-Bombardierungen und Special forces attacks ums Leben kamen.

Ende Juli 2008 haben afghanische und internationale Hilfsorganisationen erklärt, dass bis zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2008 bereits 2.500 Menschen ums Leben gekommen seien, darunter 1.000 Zivilisten, und dass für zwei Drittel der Opfer Terrorgruppen verantwortlich waren.

Im Juli 2010 veröffentlichten  „Afghan War Diary“ eine Liste von 2004 bis 2009, nach der es 24.155 Tote im Zusammenhang mit dem Krieg und Terror gab.

Im Jahr 2010 wurden laut einem von den Vereinten Nationen und der 
Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC) herausgegebenen Jahresbericht 2.777 afghanische Zivilisten getötet.

Seit 2003 führten die Taliban Krieg gegen Afghanistan sowie gegen die ISAF Truppen. Dabei richteten sich ungefähr 50 Anschlägen pro Tag gezielt gegen die afghanische Zivilbevölkerung.

Im Jahr 2009 war die Taliban nach Angaben der Vereinten Nationen für über 76 Prozent der Opfer der afghanischen Zivilisten verantwortlich. Die AIHRC nannte die gezielten Anschläge der Taliban gegen die Zivilbevölkerung ein „Kriegsverbrechen“. Religiöse Führer verurteilten die Anschläge der Taliban als Verstoß gegen die islamische Ethik.

Im Jahr 2011 berechnete die 
Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA), 3.021 zivile Opfer. 77 Prozent waren Opfer von dem Terror der Taliban. 14 Prozent starben bei Operationen der NATO und der afghanischen Armee. Bei 8 Prozent war keine Zuordnung möglich. 967 Zivilisten kamen durch Sprengfallen (IED’s) von Terrorgruppen ums Leben, 450 bei Selbstmordanschlägen, 187 bei Luftangriffen und 63 bei nächtlichen Angriffen. Seitdem haben sich die Opferzahlen merklich erhöht.

– im Jahr 2009 starben 5.969 Menschen
– im Jahr 2010 kamen 7.162 Menschen ums Leben.
–  2011 lag die Zahl bei 7.842 Todesopfer.
–  2012: 7.590
–  2013: 8.638
–  2014: 10.535
–  2015: 11.034
–  2016 gibt die UNAMA die Zahl der zivilen Opfer mit 11.418 an (3.498 Todesopfer, 7.920 Verletzte)
– 2017 starben 3.442 Menschen und 7.019 wurden verletzt
– 2018 haben 3.803 Menschen ihr Leben verloren
– 2019 gab es 3.409 Todesopfer
– 2020 waren es 3.035 Tote und 5.785 Verletzte
– in den vergangenen 8 Monate haben bereits 1.659 Menschen ihr Leben verloren  – Tendenz steigend.

Bei den US-Streitkräften, dem mit Abstand größten Truppensteller in Afghanistan, gab es bis einschließlich September 2012 eine Verwundetenzahl von 17.674 Soldaten. Davon waren 12.309 Verwundete Angehörige der US Army, 4.630 Angehörige der Marines, 396 solche der Air Force und 339 solche der Navy.

2010 haben 711 Soldatinnen und Soldaten ihr Leben verloren.
2013 waren es 161 Todesopfer und 2014 noch 66.

Nach einem Quartalsbericht des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) der US-Regierung für den US-Kongress sind im Krieg in Afghanistan allein von Januar bis zum 28. August 2016 insgesamt 5.523 afghanische Soldaten getötet und 9.665 Soldaten verwundet worden. Zudem kontrollierte der Staat nur 258 von 407 Bezirken. 33  Provinzen waren zu dieser Zeit unter der  Kontrolle oder Einfluss der Taliban.

In Pakistan verloren in diesen Krieg und Terror bis Ende 2020 insgesamt 70.000 Staatsangehörige ihr Leben.
Die pakistanischen Stammesgebiete, die an Afghanistan grenzen, wurden nach  Aussagen des pakistanischen Premiers Imran Khan, verwüstet und die Hälfte der Menschen in diesen Gebieten, etwa 1,5 Millionen Pakistani, sind auf der Flucht.

Mittlerweile gibt es in Afghanistan eineinhalb Millionen Menschen Binnenflüchtlinge. Sie versuchen dem Terror, Hunger und Bomben zu entkommen. Es gibt kein Ort, der sicher ist. Durch viele Überschwemmungen und Hitzewellen haben zweieinhalb Millionen Menschen ihre Existenz verloren. Dreiviertel der Kinder bis 12 Jahre haben Mangelernährung. 46 Prozent der Erwachsene leiden unter den Folgen von Unterernährung. Das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps und der alltägliche Terror durch Al-Qaida, IS oder Taliban haben viele Gesundheits Centren zerstört.
Arbeit gibt es seit Jahren kaum noch. Tagelöhner versuchen irgendwie ihre Familien zu ernähren. Kinder müssen für ein paar Afghanis arbeiten, damit die Familie Mehl und Öl kaufen kann.

All diese Folgen haben Menschen in  Zentalasien ein paar dumme Menschen zu verdanken, die ihren Dschihad gegen die westliche Welt führen zu wollen. Die Verlieren sind die Menschen in der muslimischen Welt.

Quellen
– Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC)
– Professor Marc Herold, von der University of New Hampshire, USA
– Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR)
– UNAMA

Titelfoto: CNN

Foto: privat

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