Schlagwort-Archive: Kunst

Brücken für den Frieden

Im Februar 2020 erstrahlte die Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig in einem farbenfrohen Lichtkunstwerk.
Der lange in Morbach-Hundheim lebende Künstler R.O. Schabbach stellte mit 20 eigens entwickelten Projektionsgeräte die Pfeiler und den Unterbau der Brücke unter das Motto: Wir bauen Brücken für den Frieden und ein besseres gegenseitiges Verständnis.

„Es soll eine dreidimensionale Lichtkunstskulptur mit Weltrekordformat sein“, sagte der Künstler der Deutschen Presse-Agentur zu seinem Kunstprojekt.

Immerhin erstreckte sich die IInstallation auf über 250 Meter Breite und 160 Meter Höhe.

Am Abend des 14. und 15. Februars wird die Arbeit nun noch einmal gezeigt.

Schabbach hat mit seinen Lichtkunstprojekten bereits fünf Einträge in Guinness-Buch der Rekorde geschafft: Darunter mit seinem „Lichtdorf“ im Wohnort Morbach-Hundheim, in dem er 115 Gebäude zum Leuchten brachte. In Bad Bertrich (Kreis Cochem-Zell) strahlte er Hausfassaden durchgängig über 1,52 Kilometer an. An der Hochmoselbrücke wurde das höchste Lichtkunstwerk an einem Stück geschafft.
R.O. Schabbach hatte auch in Malta, Paris und Istanbul ähnliche Lichtkunstskulpturen gezeigt.

Im Juli 2022 ist der Künstler nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren verstorben.

Die Bombardierung von Dresden 1945

Foto aus dem Panoramen: Dresden 1945

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 erfolgte auf das rund 630.000 Einwohner zählende Dresden einer der verheerendsten Luftangriffe auf eine Stadt im Zweiten Weltkrieg. 773 britische Bomber warfen in zwei Angriffswellen zunächst gewaltige Mengen an Sprengbomben ab. Durch die Zerstörung der Dächer und Fenster konnten die anschließend abgeworfenen Brandbomben eine größere Wirkung entfalten. Ihr Feuersturm zerstörte rund 80.000 Wohnungen, und ihre Hitzeeinwirkung deformierte sämtliches Glas in der Innenstadt. Dem britischen Nachtangriff auf die ungeschützte Stadt folgte am Tag die Flächenbombardierung durch 311 amerikanische Bomber.

Foto aus dem Panoramen: Dresden 1945

Am 15. Februar musste Dresden einen weiteren Angriff der US-Luftwaffe überstehen. Bis zu 25.000 Menschen verloren ihr Leben. Die bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Toten lagen noch Tage auf der Straße oder in den Trümmern, ehe die Leichenberge zur Verhinderung von Seuchen verbrannt werden konnten. Bis August 1944 war Dresden als einzige deutsche Großstadt weitgehend von alliierten Bombenangriffen verschont geblieben und auch zu Jahresbeginn 1945 noch nahezu unbeschädigt, obwohl es einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Prag, Berlin, Leipzig, Nürnberg und Warschau darstellte. Neben kleineren Rüstungsbetrieben existierten mit der Zeiß-Ikon AG, der Paul Märksch AG oder den Flugzeugwerken in Dresden-Klotzsche auch größere Industrieanlagen. Allerdings waren diese Angriffsziele angesichts mangelnden Rohstoffs und zunehmender Desorganisation der militärischen Nachschubwege Anfang 1945 keine kriegswichtigen Anlagen. Die Zerstörung Dresdens war der Höhepunkt gezielter Flächenbombardements der Alliierten gegen die deutsche Zivilbevölkerung, um deren Moral zu brechen. Der NS-Propaganda bot die Bombardierung von Dresden noch einmal Gelegenheit, an den Durchhaltewillen der Deutschen zu appellieren.

Arnulf Scriba
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
10. März 2022
Text: CC BY NC SA 4.0

Foto aus dem Panoramen: Dresden 1945

Zum Künstler Yadegar Asisi

Schon seit Kindertagen faszinieren Yadegar Asisi die Techniken der Raumillusion. Vor allem begeistert ihn die italienische Renaissance-Malerei um 1500. Meister wie Andrea Mantegna oder Leonardo da Vinci wecken bereits bei dem zehnjährigen Schüler in Leipzig Fragen nach den Möglichkeiten, innerhalb eines zweidimensionalen Tafelbildes dreidimensionale Räume darzustellen. Die Technik des Zeichnens bedeutet für den jungen wie den erwachsenen Asisi ein Rüstzeug zur Erkenntnis der Welt und zur Persönlichkeitsbildung. Perspektivische Prinzipien nehmen in den späteren Berufungen eine wichtige Rolle ein.

Foto aus dem Panoramen: Dresden 1945

Vita

1955 geboren in Wien, Kindheit und Jugend in Halle und Leipzig.
1973 bis 1978 Architekturstudium, Technische Universität Dresden.
1978 bis 1984 Malereistudium, Hochschule der Künste, Berlin.
1991 Gastprofessur im Fachbereich Architektur, Hochschule der Künste, Berlin.
1996 bis 2008 Professur für Freie Darstellung, Technische Fachhochschule, Berlin.
An der TU Dresden absolviert Asisi von 1973 bis 1978 ein Studium der Architektur und lernt den Charme und die Besonderheiten des 1945 zerstörten und sich im Wiederaufbau befindenden Dresden kennen. Aufgrund seiner Biografie als Sohn persischer Flüchtlinge kann er 1978 die DDR verlassen und begibt sich für ein knappes Jahr in den Iran der Revolutionszeit. 1979 kehrt er nach Deutschland zurück und absolviert bis 1984 an der Hochschule der Künste (heute Universität der Künste) in Berlin ein Studium der Malerei, zuletzt als Meisterschüler von Klaus Fußmann.

Quelle: asisi.de