Der Teufelstisch ist einer der markantesten Felsen im Pfälzerwald. Der Fels ist ein 14 m hoher, an einen Tisch erinnernder Pilzfelsen im deutschen Teil des Wasgaus, dem südlichen Pfälzerwald. Auf der französischen Seite sind es die Nordvogesen. Im Pfälzerwald gibt es mehr als 20 solcher Pilzfelsen, sie sind allerdings alle wesentlich kleiner.
Die Entstehung dieses Felsen ist ein 250 Millionen Jahre altes geologisches Wunderwerk durch die ersten Bildung von Sandsteinschichten. Durch die anschließende Absenkungen des Erdbodens in der Pfalz, Vogesen und Schwarzwald, haben sich gewaltige Urströme gebildet. Die Welt (Landflächen) liefen nach weiteren Millionen Jahren trocken. Die anschließende Trockenheiten führten zu Ablagerungen, die wir heute im Pfälzerwald und Vogesen bestaunen können.
Unsere heutige bekannten Gebirge, Täler, Flüsse und Meere – ja sogar Kontinente sind in der Trias entstanden. Sie ist die älteste Periode des Erdmittelalters und wird zum Erdaltertum gezählt.
Ungemein lange mechanische und chemische Vorgänge mussten in der Trias ablaufen sein, um eine solche Felsformation entstehen zu lassen. Das Plateau, also die Tischplatte hat ungefähr ein Gewicht von 300 Tonnen. Fast waagerecht und zu 100% ausbalanciert liegt diese Masse auf ausgeschwemmten Sandstein.
Man erkennt an dem Felsen sehr deutlich wie Milliarden Kubikmeter Wasser, Geröll und Kies diese Steine über eine unglaublich lange Zeitperiode blank geschliffen haben.
Anm.: Über die Geologe in den Nordvogesen habe ich vor Wochen schon einen Artikel geschrieben.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und das offizielle Wahlprogramm einer Partei durchgelesen, die sich selbst als „Alternative für Deutschland“ bezeichnet.
Von Menschenverachtung, über bürgerliche Kontrolle bis zum völligen Schwachsinn kann man auf 177 Seiten alles öffentlich nachlesen – sofern man mehr als den Schlagzeilen der BILD geistig folgen kann.
Auf Seite 21 und 26 des offiziellen Wahlprogramm kann man lesen, wie sich jene Partei um den kleinen Mann / Frau – oder das Volk kümmern wird. Ich sag mal so, die Verschuldung und Obdachlosigkeit wird sehr schnell zu nehmen.
Bei der Geschlechtsidentität auf Seite 31 steht, „…der Geschlechtsentwicklung sowie zur Änderung des Geschlechts sind häufig fremdgesteuert…“ Aha. Nun, dies kann ich wohl aus eigener Erfahrung sagen, dass da nicht „fremdgesteuert“ ist. Sehr gerne kann man meine eigene Erfahrung und Leidensweg auf meinem Blog unter „Du entscheidest eines Tages oder Tag eins“ nachlesen.
Auf Seite 33 des offiziellen Wahlprogramm steht sogar geschrieben, dass jene Partei den Berufsstand des Heilpraktikers verbieten wird.
Auf Seite 38 kommt der altbekannte Rassismus hervor. Dort steht, dass Einheimische beim Erwerb von Baugrundstücke und Eigenheim bevorzugt werden.
Auf Seite 40 muss natürlich der nicht vorhandene Klimawandel niedergeschrieben werden. Natürlich geht es hier mit voller Breitseite gegen erneuerbare Energien. Die bösen Windräder aber auch.
Auf den Seiten 45 ff stellt sie die Partei dem Güterverker. Sie wollen mehr Güter auf die Schiene bringen, gleichzeitig die LKW-Maut senken und das Schienennetz ausbauen. Ist nur blöd, dass die Erhöhung der Lkw-Maut genau für den Ausbau der Schiene benutzt wird. Hier widerspricht sich jene Partei schon mal selbst und zeigt, welche Ahnung sie hat – keine. Auch sollen Kabotage- und Sozialvorschriften von ausländischen Spediteuren konsequent überwachen werden. Das Thema Datenschutz ist bei der AfD auch ein Fremdwort. Jene Partei ist ja auch für mehr Flugverkehr und selbstverständlich auch gegen Tempolimits auf unserer Straßen.
Beim Kampf gegen Desinformation auf Seite 49 dachte ich, mir fällt der Kopf ab. Gerade jene Partei die ausschließlich auf Lügen und Desinformationen das Dummvolk bei der Stange hält, möchte Desinformationen unter Strafe stellen. Merkt ihr es selbst, was ihr da so schreibt? Zum Schluß bleibt eine Frage im Raum stehen. Wie war das noch gleich mit der Verfolgung von Homosexuellen?
Ich will ja nun nicht behaupten, dass die Chefin von jener Partei seit 2009 mit einer Frau aus Sri Lanka liiert ist, zwei Söhne haben und die dann auch noch von zwei verschiedene Männer sind.
Folgend habe ich einige Passagen aus diesem offiziellen Wahlprogramm, welches 177 Seiten umfasst, kopiert, damit man mir keine Desinformation vorwerfen kann.
Naike Juchem, 4. Juli 2025
————- (Seite 21) UNSER KONZEPT FÜR EINE FAIRE ARBEITSLOSENVERSICHERUNG Einen Anspruch auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung soll nur haben, wer die Arbeitslosigkeit nicht selbst herbeigeführt hat. Grundsätzlich soll der Anspruch auf Arbeitslosengeld für Personen, die ab 2026 erstmalig eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, erst nach drei vollen Beitragsjahren eintreten und zunächst auf sechs Monate beschränkt werden.
————— Unter der Überschrift „Für eine funktionierende Grundsicherung für Arbeitssuchende“ steht auf Seite 26 folgendes: Wir wollen erwerbsfähige Grundsicherungsbezieher schneller wieder in Arbeit bringen, damit sie wieder auf eigenen Beinen stehen können. Gleichzeitig senken wir so die Kosten für die Steuerzahler, die unsere Grundsicherungssysteme finanzieren. Dabei gehen wir vom Grundsatz aus, dass jeder, der arbeiten kann, auch arbeiten soll, anstatt der Gesellschaft zur Last zu fallen. Dazu wollen wir – erwerbsfähige Bürgergeldempfänger, die nach 6 Monaten noch immer im Leistungsbezug sind, zu gemeinnütziger Arbeit heranziehen,
—————- Geschlechtsidentität (Seite 31) Pharmakologische und operative Eingriffe bei Minderjährigen zur Verzögerung derGeschlechtsentwicklung sowie zur Änderung des Geschlechts sind häufig fremdgesteuert und ideologisch begründet und können lebenslang psychische und physische Schäden bewirken. Deshalb werden wir Pubertätsblocker und nicht medizinisch indizierte Eingriffe zur Änderung des Geschlechts verbieten.
————– Einheimische fördern (Seite 38) Bei der Vergabe von Wohnbaugrundstücken und Wohnraum sind Einheimische nach dem Einheimischen-Modell zu bevorzugen.
————— Auf Seite 40 ist folgendes zu lesen:
Unabdingbar für den Verbleib der Menschen in ihrer Heimat ist, dass diese nicht durch den Zubau mit Windkraftgroßanlagen zu einem Industriepark verkommt. Größe und Häufigkeit solcher Anlagen und deren maßlose Anhäufung zu Windparks zerstören das Landschaftsbild ganzer Regionen, während weiterhin selbst kleine Wohngebäude im Außenbereich keine Chance auf eine Baugenehmigung haben. Möglich wurde dies durch zahlreiche ideologiegetriebene Änderungen im Baurecht auf Bundes- und Landesebene. Wir werden die großflächigen Naturzerstörungen durch Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Wäldern, Feldern und auf Ackerflächen sofort beenden.
———— Bundesautobahnen entlasten – Transitverkehr auf Schiene und Wasserwege verlagern (Seite 45) Die AfD lehnt ein generelles Tempolimit auf Bundesautobahnen strikt ab. Stattdessen wollen wir die wirklichen Probleme anpacken. Viele Autobahnen und Brücken in Deutschland müssen seit langem dringend saniert und instandgesetzt werden. Das geht nur mit effizienten Maßnahmen in der Planung und Ausführung von Baustellen sowie dem Wegfall der Umweltverträglichkeitsprüfung bei Ersatzbauten. Zudem fordert die AfD mehr Lkw-Parkplätze sowie konsequente Anwendung bestehender Lkw-Überholverbote zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Die massive CO₂-bezogene Erhöhung der Lkw-Maut muss zurückgenommen werden, da sie vor allem die Waren verteuert. Um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Spediteure zu sichern, wollen wir die Einhaltung der Kabotage- und Sozialvorschriften bei ausländischen Spediteuren konsequent überwachen. Hierzu sollen sowohl die Mautdaten als auch die Daten aus dem intelligenten Fahrtenschreiber genutzt werden.
————— Sicherer, sauberer und verlässlicher Schienenverkehr (Seite 45 und 46)
Die AfD unterstützt den Ausbau des zu lange vernachlässigten Schienennetzes – insbesondere die Beseitigung von Engpässen und die Erweiterung des Hochgeschwindigkeitsnetzes. Das Deutschlandticket muss zu einem ehrlichen Preis angeboten werden; die vorhandenen Mittel sollen für die Verbesserung des Angebots und des Schienennetzes ausgegeben werden und nicht für Subventionen.
—————– Flugverkehr als Wirtschaftsfaktor stärken (Seite 46) Der globale Flugverkehr ist von elementarer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und darf nicht kurzsichtig einer unwissenschaftlichen Klima-Hysterie geopfert werden. Deutschlands Flughäfen sind als Wirtschaftsfaktor zu stärken. Nach dem Ende der Corona Einschränkungen haben – abgesehen von Deutschland – alle Länder Europas das Vor-Corona-Niveau längst wieder erreicht. Die deutschen Flughäfen und Fluggesellschaften leiden dagegen unter überbordenden, rein ideologisch begründeten Nebenkosten, die sie nur begrenzt an ihre Kunden weitergeben können. Viele Flüge werden dadurch unrentabel, weshalb es bereits zu erheblichen Verkehrsverlagerungen ins Ausland kommt. Ideologisch motivierte Verbote von Inlands- und Kurzstreckenflügen lehnen wir ab.
——————- Kampf gegen Desinformation (Seite 49) Kritische und vermeintlich störende Meinungen, solange sie nicht die Grenze zur Strafbarkeit überschreiten, gehören zum verfassungsrechtlich garantierten Recht eines jeden Bürgers unseres Landes. Die Äußerung der freien Meinung in Medien jeglicher Art stellt auch eine Kontrollmöglichkeit des Bürgers gegenüber dem Staat dar. Die freie Meinungsäußerung schließt auch das Recht auf Irrtum ein.
In letzter Zeit wird jedoch durch öffentlich-rechtliche sowie „nicht-staatliche“ Akteure versucht, die Meinungsfreiheit durch direkte Verbote oder Delegitimierung kritischer Meinungen einzuschränken. Immer mehr öffentlich-rechtliche sowie nicht-staatliche Akteure, sogenannte „NGOs“, wie zum Beispiel „Faktenchecker“ oder „Correctiv“, werden über staatliche Beauftragung und Finanzierung für Desinformationskampagnen eingespannt. Beispielhaft sei hier an die Kampagnen für die Corona-Impfung erinnert.
Ich habe über meine Wahlheimat – der Hunsrück, eine schöne Erklärung bei der Landeszentrale für politische Bildung gefunden. Ich möchte euch nun diese Region zwischen Rhein und Saar, Mosel und Nahe im Auszug mal etwas vorstellen. Aus einem Fundus von über 10.000 Fotos vom Rhein bis an die Saar, und von der Mosel bis an die Nahe, ist es schwer sich auf ein paar Fotos zu reduzieren. Ich habe nun mal einige Dutzende ausgewählt, welche einen Querschnitt vom Hunsrück zeigen. Ob nun Landschaft, Burgen, Kappelen, Ruinen, ehemalige Militäranlagen, oder gar bis zu den Kelten zurück gehen.
„Diese Landschaft so zwischen dem Rhein/ der Mosel und der Na ligt/ wirt gemeinlich der Hunsrueck genennt/ aber warumb/ weiß man nicht. [,..].“ Beginn der Beschreibung des Hunsrücks durch Herzog Johann II. von Pfalz-Simmern in der Cosmographie Sebastian Münsters, 3. Buch, Cap cc. Die in der Cosmographie von Sebastian Münster durch Herzog Johann II. (1509-1557) aus der Wittelsbacher Nebenlinie Pfalz-Simmern im 16. Jahrhundert aufgeworfene Frage hat schon viele Gelehrte beschäftigt. In einer Urkunde des Klosters Ravengiersburg ist der Name Hunsrück 1076 erstmals urkundlich erwähnt. Da viele Landschaftsformen nach Tieren benannt werden, könnte der „Hundsbuckel“ – (Cynonotus, Hunderücken, 15. Jahrhundert), Hundsrücken (1250), Dorsum canis (lat. Hunderücken, 1320), Hondesruck (1380) – eine wahrscheinliche Erklärung für die Namensgebung sein, die in Deutschland zahlreich vorkommt.
Naturgeschichte Die Landschaft ist geprägt von den waldbedeckten Höhenzügen des Binger- und Soonwalds, des Lützelsoons, des Idarwalds und dem sich nach Westen anschließenden Hochwald mit dem 816 m hohen Erbeskopf, durch die Bach- und Flusstäler zur Nahe im Süden, der Mosel im Nord-Westen und dem Rhein im Osten und die nach wie vor überwiegend von der Landwirtschaft genutzte Hochfläche. Der geologische Aufbau der Region führt in verschiedenste Epochen der erdgeschichtlichen Entwicklung. Quarzit und Schiefer entstanden vor rund 400 Millionen Jahren im devonischen Meer. Bei Stromberg ist ein ehemaliges Korallenriff als Kalknest erhalten. Im Naheraum finden sich Sandsteine, zum Rhein hin tertiäre Kiese, Ton und Sande und moselwärts Emsschichten. Gebirgsauffaltungen, tektonische Gewalten, Verwitterungen und klimatische Veränderungen schufen immer neue naturräumliche Voraussetzungen und Formen, die der Landschaft ihr vielfältiges Gepräge gaben. Fossile Tiere und Pflanzen geben einen Einblick in das devonische Meer. Im Naturpark Saar-Hunsrück und im Naturpark Soonwald-Nahe lassen sich die angedeuteten naturhistorischen Besonderheiten auf Premiumwanderwegen und Traumschleifen erleben.
Besiedlung, Städte und Dörfer
Bodenfunde auf den Höhenzügen und auf den Gemarkungen der Orte verweisen auf eine lange Siedlungstradition, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht (6000-3000 v.Chr.). Mit der Bronzezeit seit der Mitte des 3. Jahrtausends v. Christus verdichten sich die Siedlungsfunde. Eine besondere Rolle spielt die Hunsrück-Eifelkultur zwischen 750 und 450 v. Chr. bis zur römischen Eroberung unter Cäsar (50 v.Chr.). Die römische Besiedlung endete im 4. Jahrhundert. Frühe urkundliche Erwähnungen von Orten finden sich dann seit dem 8. Jahrhundert, im 10. Jahrhundert begann der Bau von Burgen (z.B. Kyrburg, Schmidtburg). Im Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde das Gros der Anlagen, auch Städte und Dörfer, zerstört. In den Holzschnitten und Kupferstichen von Sebastian Münster, Daniel Meißner und Matthias Merian aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind diese Ansichten erhalten.
Herrschaft und Verwaltung
Im Hunsrück war eine Vielzahl von Adelsfamilien begütert. Seit mittelalterlicher Zeit begann sich die territoriale Struktur zu verfestigen. Kurtrier, die Pfalzgrafen bei Rhein, die Grafen von Sponheim, die Wild- und Rheingrafen bildeten Landesherrschaften aus – es entstand ein bunter Flickenteppich von Territorien. Mit der französischen Besetzung des linken Rheinufers zwischen 1794 und 1814 verschwanden diese Strukturen. Nach dem Rheinübergang Blüchers bei Kaub am Rhein (1813/14) und dem Wiener Kongress kam das Gebiet 1816 an Preußen. Die damals geschaffenen Verwaltungsstrukturen blieben mit kleinen Änderungen bis zum Beginn der 1970-er Jahre erhalten.
Auswanderung
Tausende von Hunsrückern verließen im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts den Hunsrück, um in Siebenbürgen, in der Batschka, in Nordamerika und Brasilien ihr Glück zu finden. Waren es im 18. Jahrhundert zum Teil noch religiöse Gründe, fand die Massenauswanderung des 19. Jahrhunderts vorwiegend aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen statt. Einige Auswanderer erreichten ihr Ziel erst gar nicht, sie blieben am Niederrhein und in Ostfriesland hängen. Bis zur Gegenwart bestehen Verbindungen zwischen den Auswanderern in Nordamerika und Brasilien zu ihrer alten Heimat im Hunsrück.
Militär
Militär hat eine lange Tradition im Hunsrück – keltische Ringwälle, römische Kastelle, Wachtürme, Burgen, Festungsanlagen, Bunker, Kasernen und Flugplätze sind zu finden. Schon seit den 1930-er Jahren wurde der Hunsrück von Militär-Strategen als Aufmarschgebiet gegen Frankreich und England erschlossen. Davon zeugen zum Beispiel die Hunsrückhöhenstraße (B 327) oder der Truppenübungsplatz Baumholder bei Birkenfeld. Nach dem letzten Krieg kamen dazu, der frühere Nato-Flugplatz Pferdsfeld im Soonwald und der frühere amerikanische Fliegerhorst Hahn auf der Hochfläche unmittelbar neben dem Dorf Lautzenhausen.
Neue Wohnungen für Militärangehörige wurden gebaut. Die Siedlungen brachten den Dörfern Wachstum und eine Steigerung der Kaufkraft. Deshalb gab es zunächst auch keinen nennenswerten Widerstand gegen diese Einrichtungen. Das änderte sich ab 1983/84, nach dem Nato-Doppelbeschluss. Im November 1983 hatte der Bundestag grünes Licht für die Aufstellung neuer amerikanischer Pershing-II-Raketen auf dem Boden der Bundesrepublik gegeben. Zwischen 1985 und 1990 wurden so genannte Cruise-Missiles auf der Militärstation Wüschheim/Hasselbach bei Kastellaun stationiert. Nur an diesem Standort, der unter der Bezeichnung „Pydna“ bundes- und weltpolitische Bedeutung erlangte, waren – soweit bekannt – diese Marschflugkörper auch atomar bestückt. Nach dem Abzug der Amerikaner wurde der Flugplatz Hahn zu einem beispielhaften Konversionsprojekt und stieg als Flugplatz Frankfurt/Hahn zu einem bedeutenden Fracht- und Passagierflughafen auf. Auf der „Pydna“ bei Hasselbach gibt es nach wie vor militärische Nutzungen und in einem Teil des Geländes treffen sich seit 1995 am ersten Augustwochenende Tausende von Menschen, um hier das größte Raverfestival „Nature-one“ in Deutschland zu feiern.
Einige werden an der rheinland-pfälziche Grenze zu Hessen und Baden-Württemberg elektro-Zäune, wie man sie an jeder Weide stehen sieht, gesehen haben. Diese Zäune sind zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest aufgestellt worden und machen auch Sinn. Jedes Veterinäramt in diesen drei Bundesländern kann und wird dies bestätigen.
Eine mutwillige Zerstörung zeugt von fehlender Intelligenz
Nur mal fürs Verständnis für offensichtlich zu viele unterbelichtete Mitbewohner auf diesem Planeten: Die hunderte von Kilometer Zäune zur Prävention von dem größten zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland macht man nicht aus Freude. Auch kostet diese Maßnahme der Prävention eine Menge Steuergelder. Wenn diese Schweinpest in den Pfälzerwald und Vogesen kommt, brennt der Baum! Diese Schweinepest ist auch für alle anderen Tiere, wie zum Beispiel Katzen und Hunde tödlich!
Also lasst die Finger von diesen Zäune und zerstört diese nicht.
Das Konzentrationslager im Wuppertaler Stadtteil Kemna war eines der ersten Konzentrationslager im NS-Reich. Es war ein SA-KZ und ein sogenanntes „wildes KZ“ ohne eigentliche staatliche Legitimation. In Kemna waren von Juli 1933 bis Januar 1934 schlimmste Mißhandlungen und sadistische Quälereien an der Tagesordnung.
Das KZ war für bis zu 300 Häftlinge ausgelegt und war doch mit 1000 Häftlingen heillos überfüllt. Als es am 19. Januar 1934 geschlossen wurde, waren dort über 3500* Häftlinge inhaftiert.
Die Häftlinge wurden in einer ehemaligen Putzwollfabrik (Beyenburger Straße 164) unter verheerenden hygienischen Zuständen untergebracht. Zunächst unter der Leitung von SA-Sturmführer Hugo Neuhoff, dann von Alfred Hilgers. Zu den Inhafteirten gehörten vor allem sogenannte politische Gefangene aus der Umgebung, die zur KPD oder SPD gehörten. Die Gefangenen kamen aus Krefeld, Essen, Duisburg oder Düsseldorf.
* Anm.: Die Zahlen der Inhaftierten Menschen gehen von 2500 bis 4500 Menschen.
Noch ein paar Informationen zu Karl Ibach
Karl Ibach (* 3. April 1915 in Elberfeld; † 3. Mai 1990) war deutscher Widerstandskämpfer im Dritten Reich, Schriftsteller und Kommunalpolitiker. Karl Ibach schloss sich als Sechzehnjähriger dem Kommunistischen Jugendverband und der KPD an. Er wollte Buchhändler werden, wurde aber nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 als jüngster Insasse in das Wuppertaler Konzentrationslager Kemna verschleppt, von wo er Ende 1933 entlassen wurde. Ibach setzte seinen Kampf gegen das NS-Regime fort und flüchtete in die Niederlande, wurde aber kurz nach seiner Rückkehr verhaftet und wenig später wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat in Hamm im Rahmen der Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse zu einer achtjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Bis 1943 wurde er in Konzentrationslagern und Zuchthäusern – darunter das KZ Esterwegen, das KZ Börgermoor und das Zuchthaus Waldheim – festgehalten. Im Jahr 1943 musste er sich der Bewährungseinheit 999 anschließen; in dem Lager Heuberg wurde er gedrillt, um später das von ihm verhasste Regime an der Front zu verteidigen. Ibach geriet im Jahr 1944 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde 1947 daraus entlassen. Im Jahr 1948 veröffentlichte er seine Erlebnisberichte aus dem KZ Kemna. Über drei Jahrzehnte sollten es zusammen mit Willi Weilers schriftlichen Berichten die einzigen publizierten Informationsquellen zur Geschichte des regionalen KZ-Systems bleiben.
Ich stehe heute im Dorf an der Düssel und sah bei rückwärtsfahren eine kleine Bude. Ich dachte es wäre ein Stromhäuschen für E-Autos oder so was ähnliches. Als ich mit Nila eine Runde ging, sah ich einen Mann in dem Häuschen sitzen, und dachte an einen Parkplatzwächter. Ich fragte ihn, ob ich hier stehen bleiben dürfte. Er meinte, dass es ihm egal sei. Wir kamen ins Gespräch und er sagte mir, dass er Obdachlose sei und in dieser Hütte leben würde.
Hans-Jürgen ist 61 Jahre alt. Ich konnte mich mit ihm sehr gut und vernünftig über gesellschaftliche Themen unterhalten. Er erzählte mir von seinem Leben. Obdachlos kann man verdammt schnell werden. Er hat immerhin ein Konto und bekommt Bürgergeld. Nimmt keine Drogen und trinkt keinen Alkohol. Es muss nicht immer das klassische Bild von Obdachlosen sein.
Natürlich gibt es auch jene Obdachlose die in den Fußgängerzone sitzen und das wenige Geld von Spenden sofort in Drogen oder Alkohol umsetzen. Es ist eben schwierig hier die Grenze zwischen Menschlichkeit und Geld verbrennen zu ziehen oder zu erkennen.
Eineinhalb Stunden hatte ich mich mit Hans-Jürgen sehr angenehm unterhalten. Ich bin ein Mensch der auf Menschen zugeht, denn nur so kann ich diese Welt besser verstehen.
Aus Respekt vor ihm, habe ich ihn nicht fotografiert. Ich habe lediglich ein Foto von einem kleinen Teil in seinem Häuschen gemacht und es ihm auch gezeigt.
Bereits im 5. und 4. Jahrhundert vor Christus war dieses Gebiet im südlichen Hunsrück von den Kelten besiedelt. Im Bereich der Wildenburg hatten die Kelten aus Taunusquarzit-Steinen eine Wehr- und Verteidigungsanlage errichtet, die um die 4,5 Meter hoch gewesen sein musste. Jener Wall gehörte zu einer Reihe von keltischen Wallanlagen im südlichen Hunsrück. Sehr bekannt ist hier der Ringwall bei Otzenhausen im Saarland*. Jener Wall zog sich von westlichen Otzenhausen, weiter ostsüdöstlich an Allenbach und südlich von Sensweiler über den sogenannten Ringkopf weiter nach Kempfeld. Dort war nach heutigen Erkenntnisse ein befestigtes Lager.
Der Wall ging weiter nach Osten ins Hahnenbachtal. Dort ist die Burganlage Altburg. Sie liegt auf einem etwa einen Hektar großen Plateau hoch über dem Hahnenbachtal. Diese Kleinburg wurde von Bewohnern des keltischen Volks der Treverer im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. genutzt. Der Wall führte auch von dort noch weiter bis an das östliche Ende vom Hunsrück in den Soonwald. Alleine die Luftlinie von Otzenhausen bis in den Soonwald ist über 60 Kilometer lang. Geografisch kann man es sich so vorstellen, dass linksseitig im Hinterland der Nahe auf der kompletten Länge jener Wall gebaut wurde.
Die Wildenburg
Um das Jahr 350 n. Chr. wurde auf der Wildenburg für kurze Zeit eine spätrömische Befestigung eingerichtet. Im Spätmittelalter wurde von Wildgraf Friedrich von Kyrburg auf dem Felsen an der Westspitze des Ringwalls die Wildenburg auf dem 675 m hohen Quarzitfelsen erbaut. Leider ist von der Original Burg kaum noch etwas zu sehen, denn im Jahe 1651 wurde die Wildenburg von marodierenden lothringischen Truppen gebrandschatzt und zerstört. 9 Jahre später wurde mit einem teilweisem Wiederaufbau der Burg begonnen. Die sogenannten Unterburg diente als Amts- und Verwaltungssitz bis zur Aufhebung der Grafschaft Kyrburg im Jahre 1792.
1859 erwarb der preußische Staat das Anwesen und richtete eine herrschaftliche Revierförsterei‘ ein, die über einen Zeitraum von 100 Jahren Bestand‘ haben sollte. Von 1963 – 1999 gehörte die Wildenburg dem Hunsrückverein e. V. Heute ist die Wildenburg mit ihrer touristischen Infrastruktur ein beliebtes Ziel im Nationalpark Saar-Hunsrück.
*Über den keltischen Ringwall bei Otzenhausen habe ich schon berichtet.
Die im Stil einer spatgotischen Saalkirche erbaute St Antonius-Kapelle stellt mit ihrem um 1433 errichteten Chorraum und dem von etwa 1478 stammenden Langhaus den ältesten erhaltenen Kirchbau der Stadt Gescher dar.
Die 1972 gefertigten freien, in Antikglas mit Blei ausgeführten Kompositionen von Jupp Gesing (Herne] ermutigen zu eigenen Deutungen. Das Chorfenster im Osten könnte sowohl auf das himmlische Jerusalem mit seinen zwölf Toren hindeuten wie auch an das letzte Abendmahl erinnern.
Die Figur des heiligen Antonius und die Sakristeitruhe stammen ebenso aus dieser Zeit wie die Gregoriusmesse im Nordosten der Kapelle. Die Deckenmalereien wurden um 1500 vollendet. Ursprünglich befand sich der Eingang zur Kapelle im Süden. Eine Not- und Brandglocke befand sich im Dachreiter.
Im 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus umfassend neugestaltet.Nachdem neuer Sandsteinboden verlegt worden war, erhielt die Kapelle 1841 ihre erste Orgel.
1869 wurde ein neugotischer Hochaltar mit der Figur des heiligen Antonius im Zentrum errichtet. Hinter dem Altar befanden sich ein Beichtstuhl und die Sakristeitruhe. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurden auch neue Kirchenfenster nach Entwürfen von Hans Bernd Becks aus Horstmar eingesetzt.
Als zentraler Punkt des Gottes hauses steht der Altar für Jesus Christus. Darstellungen der Ge- burt, Kreuzigung, Auferstehung und Wiederkunft Jesu schmücken ihn. Im Reliquiengrab des Altares finden sich ebenso Knochen der frühchristlichen Heiligen Lucida und Coronata wie der ugandischen Märtyrer Karl Lwanga und Matthias Molumba.
1874 erhielt die Kapelle mit dem Glockenturm einen zweiten Eingang im Westen. Im Untergeschoss als massives Viereck konzipiert, entwickelt der Turm sich im Mittelteil zu einem Achteck, bevor er mit einem schlanken Turmhelm in den Himmel sticht, der mit einem Wetterhahn gekrönt ist. 1895 wurde das Dach der Kapelle mit Schiefer gedeckt.
Die neugotische Ausstattung der Kapelle wurde 1972 vollständig entfernt und im Stil der Zeit ersetzt. Eine neue Sakristei wurde an- und eine Fußbodenheizung eingebaut. Friedhof und Kapellenplatz wurden 1974 neugestaltet und die Gräber ringförmig um die Kapelle angeordnet.
Hagioskop Eine Maueröffnung im Osten lädt zu der Vermutung ein, es habe bei der Kapelle ein Seuchenhaus gegeben. Durch dieses Hagioskop (Heiliges Fenster – Fenster zum Heiligen) konnten Leprakranke von außen an den gottesdienstlichen Handlungen teilnehmen, ohne andere Gläubige anzustecken.
1998 wurde die St. Antoniuskapelle in das Verzeichnis der Autobahnkapellen aufgenommen.
Im Jahr 2019 wurde die Fufbodenheizung erneuert. In diesem Zuge wurde nach historischem Vorbild ein Sandsteinboden verlegt, außerdem wurden alte Kirchenbänke eingesetzt. Der Altar der profanierten Gescheraner Mariä-Himmelfahrts-Kirche fand ebenso einen Ort in der Kapelle wie der dazugehörige bronzene Tabernakel des Künstlers Heiermann aus Köln.
Gottesmutter Maria Die steinerne Madonna mit Jesuskind ist ein Werk des westfälischen Künstlers Bernd Meiering (1631 – 1703), das im 20. Jahrhundert nach Tungerloh kam. Als Zeichen der Unschuld tragen Mutter und Kind gebundene Blumen. Scheinbar spielend führt die Hand des Kindes den Blick der Mutter auf den Beter vor ihr.Gregoriusmesse Das um 1500 entstandene Halbrelief zeigt Papst Gregor den Großen umgeben von Kardinälen und Diakonen. Bei der Feier des Messopfers ist Christus auf dem Altar gegenwärtig. Sein Blut wird sinnbildlich im Mess- kelch aufgefangen und dient der Befreiung der leidenden Seelen im Fegefeuer.Antonius der Große Die spätmittelalterliche Figur stellt den hl. Antonius dar, der als junger Mann seinen Besitz verkaufte und als Einsiedler in der Wüste Agyptens lebte. Er wird als Schutzheiliger gegen Lepra, Pest und Viehseuchen angerufen. Sein Gedenken wird am 17. Januar feierlich begangen.
Der westliche Hunsrück hat eine lange und interessante Geschichte die wohl kaum jemand kennt.
In der Geschichte ist dieses Gebiet oft an anderen Ländereien übergegangen. Ob nun in preußischer, oldenburgischer oder französischer Herrschaft.
Unweit des kleinen Ortes Oberhambach ist der Sauerbrunnen. Jene Quelle gehörte im 16. Jahrhundert zu den bekanntesten Heilquellen jener Zeit. Weltliche und geistliche Größen jener Zeit gehörten zu den Besucher. Denn das Oberhambacher Wasser wurde früher schließlich um die halbe Welt verschickt. Dem stark eisenhaltigen Wasser wird seit jeher eine heilende Wirkung nachgewiesen. Im Tumult des 30 Jährigen Krieg verlor die Quelle an Bedeutung. Später folgte unter Markgraf Karl Friedrich von Baden eine neue Blütezeit. Er ließ um das Gebiet der Quelle ein Kurhaus für 30 Gäste und Dienerschaft einrichten. Mit der napoleonischen Zeit kam erneut der Niedergang dieser Quelle. 1926 wurde die Quelle neugefasst und im Jahr 1964 durch den Landkreis Birkenfeld neugestaltet.
Der Nationalpark Hunsrück Hochwald
Der Nationalpark Hunsrück Hochwald ist einer der jüngeren Naturschutzgebiete in Deutschland. Hier entsteht ein Urwald von Morgen, denn dieses Gebiet im Hunsrück zählt schon heute zu einer ,Hotspot-Region für biologische Vielfalt“. Davon gibt es in ganz Deutschland nur 30 Gebiete. So leben hier zum Beispiel europaweit die meisten Wildkatzen. Die Wildkatze ist sehr scheu und braucht viel Ruhe. Genau wie der Schwarzstorch und viele andere Arten. Ruhe, die der Hunsrück mit seinen ausgedehnten Wäldern schon heute bietet. Für Tiere, aber auch für Menschen. Neben Wälder kann man im Nationalpark Hunsrück Hochwald auch mittelalterliche Burgen, Bauten und Ortschaft betrachten. Die Zeit der Besiedlung kann man sogar bis zu den Kelten hin verfolgen und bestaunen.
Einer der letzten Grenztürme von der ehemaligen innerdeutschen Grenze an der Bundesstraße 84
Die B 84 ist in diesem Bereich Teil einer uralten Handelsstraße. Aus dieser entwickelte sich später die Fernverbindung, die heute noch Frankfurt-Leipziger Straße genannt wird. Sie gilt als die bedeutendste Verkehrsader der Region. Besondere Bedeutung erhielt sie in der Zeit der napoleonischen Kriege und der französischen Fremdherrschaft zwischen 1806-1813.
Mit dem Aufbau der Grenzsperranlagen zwischen der BRD und DDR durfte die Straße hier für den öffentlichen Verkehr nicht mehr genutzt werden. Zunächst gab es im Umfeld der Straße auf DDR-Seite mehrere Erdbeobachtungsbunker und Beobachtungstürme aus Holz. Ab 1965 baute man auch Bunker aus Beton-Fertigteilen. Im Jahre 1969 begannen die NVA-Grenztruppen bzw. die NVA-Pioniere entlang der gesamten Grenze mit der Errichtung runder Beton- Beobachtungstürme in variierbarer Höhe. In der Region setzte sich zumeist die Form BT-11r (auf Betonfundament 11 Turmschaftsegmente 1 Meter Höhe + Beobachtungskanzel) durch. Wegen besserer Standfestigkeit von viereckigen Türme, ging man ab 1976 zur quadratischen Bauform über. Die Grundfläche betrug ca. 2 x 2 bzw. 4 x 4 Meter.
Der Schutzstreifen an der Frankfurt-Leipziger Straße hatte keinen Rundturm außer der Sonderform BT-7r am Standorfsberg. Dieser wurde aber als Standort für einen der ersten viereckigen Türme an der innerdeutschen Grenze ausgewählt. Die Errichtung erfolgte im März 1976. Der Turm hat eine Grundfläche von 2 x 2 Meter und einem Anbau für die Stromversorgung. Dieser Anbau wurde als Experimentalbau bezeichnet. Er entspricht der Form BT-9 (auf Betonfundament 9 Turmsegmente 1 Meter Höhe + Beobachtungskanzel) und ist bis heute erhalten geblieben. Auch bei Point Alpha steht ein solcher Turm der Form BT-9. Dieser wurde aber erst im August/September 1989 errichtet, als Nachfolger eines Rundturms BT-11r mit Achteckkanzel, der seinerzeit (etwa 1969) den alten Holzturm abgelöst hatte. Die einfachen Beobachtungstürme waren im Gegensatz zu den Führungsstellen zumeist nicht ständig besetzt. Sie enthielten aber alle Standardausrüstungen, wie Stromversorgung, Grenzmeldenetz, Erste-Hilfe-Satz, Reinigungsgerät, Heizkörper, Sitzhocker, Feuerlöscher und für alle Havariefälle auch eine Strickleiter. Funkgerät, Fototechnik und Beobachtungshilfen wurden dagegen in der Regel von den Grenzsoldaten mitgeführt.
Auf westlicher Seite der Frankfurt-Leipziger Straße stand an der Grenze eine Holzbarriere. Der östliche Teil der Straße war durch verschiedene Grenzsperr- einrichtungen unpassierbar gemacht worden. Das Durchlasstor im Grenzzaun I befand sich weiter südlich im Feld. Unweit der Grenze in Richtung Buttlar wurde 1956 im Dienst der Gefreite der DDR-Grenzpolizei Waldemar Estel von einem ausländischen Grenzgänger erschossen. Diese Tat hatte nach heutigen Erkenntnissen kein politisches Motiv und konnte nie ganz aufgeklärt werden. Am Tatort, knapp 500 Meter nordöstlich vom Grenzturm, befindet sich rechts neben der Straße ein Gedenkstein.
Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 war der Beginn einer Serie von Grenzöffinungen, die auch im ehemaligen Geisaer Amt ihre Fortsetzung erlebte. Entsprechend der besonderen Gewichtung hatte der Übergang zwischen Buttlar und Rasdorf/Grüsselbach auf der Frankfurt-Leipziger Straße erste Priorität. Gegen 6.00 Uhr am Morgen des 18. November 1989 wurde die Grenze geöffnet. Es entstand eine Grenzübergangsstelle (GÜSt) für Fahrzeugverkehr. Doch diese Einrichtung hatte im Zuge der weiteren Ereignisse nur kurze Lebensdauer.
Die erste Erwähnung der Burg Landeck liegt nach urkundlicher Erwähnung im Jahr 1237. Die Burg hat damals aber schon bestanden, denn es handelt sich um einen Teilungsvertrag der Leininger Güter zwischen den Grafen Friedrich lll. und Emich IV. von Leiningen und nicht um eine Gründungsurkunde. Emich erhielt Landeck mit allen ihren Gütern. Die Burg war ein Reichslehen. Lehnsherren waren die Grafen von Zweibrücken und die Grafen von Leiningen. 1290 verlieh König Rudolf von Habsburg nach dem Tod Emichs V. von Leiningen-Landeck die zurückgefallene Hälfte der Reichsburg an seinen Neffen, den elsässischen Landvogt Otto IV. von Ochsenstein. Seit Beginn des 14. Jahrhunderts versuchte die Abtei Klingenmünster, Landeck und die umliegenden Güter als ihr Eigentum auszuweisen. Das betraf vor allem die Anteile der Ochsensteiner. Auch die Pfalzgrafen bei Rhein strebten danach, sich der Burg zu bemächtigen. So geschah es, dass 1405 Friedrich von Ochsenstein ein Viertel seines Anteils an den Bischof Raban von Speyer verkaufte und es sodann drei Besitzerparteien auf der Burg gab, die Grafen von Zweibrücken-Bitsch, die Herren von Ochsenstein und das Bistum Speyer. 1525 gelang es den Bauern des elsässischen Kolbenhaufens die Burg zu erobern und niederzubrennen.Es scheint aber, dass die Schäden bald wieder behoben waren. Nach dem Aussterben der Herren von Ochsenstein 1485 und der Grafen von Zweibrücken-Bitsch-Lichtenberg 1570 erhöhten die pfälzischen Kurfürsten ihren Besitzanteil an der Burg zunächst auf drei Viertel und vervollständigten ihn schließlich 1709 durch Tausch mit dem Bistum Speyer. Mittlerweile war die Burg jedoch durch französische Truppen zerstört worden. Doch Kurpfalz blieb alleiniger Besitzer bis zur Französischen Revolution. Die eindrucksvolle Burgruine gehört heute zu den von ,Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“ verwalteten denkmalgeschützten Objekten.
Der Bergfried
Der Bergfried
Das architektonische Schmuckstück der Burg ist der noch bis zu einer Höhe von 23 Metern aufragende, mit 9 x 8,50 m fast quadratische Bergfried. Er gehört zu den schönsten und besterhaltenen Wehrtürmen der Pfalz, gilt gleichsam als Musterbeispiel eines Bergfrieds überhaupt. Seine Wände sind durchgehend mit vorzüglich gearbeiteten Buckelquadern verkleidet. Mit Ausnahme der Zugangstür und einigen Lüftungsschlitzen verfügt der Turm über keine weiteren ursprünglichen Öffnungen. Die regelmäßig über die Turmwände verteilten quadratischen Löcher sind sogenannte Rüst- oder Gerüstlöcher. In ihnen steckten einst die Streben des freitragenden Baugerüsts. Typisch für einen mittelalterlichen Bergfried ist der hochgelegene Eingang in den Turm mit dem davor angebrachten Podest, an das ein hölzerner Treppenaufgang gelehnt war. Bei Gefahr konnte sich die Burgbe satzung darüber für eine gewisse Zeit gefahrlos in den Turm zurückziehen und die Treppe zumindest teilweise einreißen In späterer Zeit ist in Höhe des Wehrgangs ein Zugang auf die Mantelmauer gebrochen worden. Zu ihm gelangt man heute über eine Außentreppe. Der ursprüngliche Turmeingang kann nicht mehr genutzt werden. Das Burgmuseum im Turminnern ist erweitert und neu eingerichtet worden.
Die Zisterne
Die Zisterne
Zisternen waren auf den Burgen die üblichen Vorrichtungen, mit denen Regenwasser zur Verwendung als Brauchwasser aufgefangen wurde. Auch Burg Landeck verfügte über eine Zisterne. die sich im Burghof befindet.Es handelt sich um eine restaurierte Filterzisterne. Im Gegensatz zu einer Tank- zisterne, die lediglich Regenwasser auffing, wird bei einer Filterzisterne das eingelaufene Wasser von Schmutz und Beimengungen gereinigt. Eine Filterzisterne verfügt über eine Sickergrube und einen Entnahmeschacht. Das Zisternenbecken ist mehrere Meter tief in den Felsboden eingegraben worden. Meistens wurden die Wände zusätzlich mit Tonschichten abgedichtet. Auf Landeck misst das Becken acht Meter im Quadrat. In der Mitte steht der wie eine Brunnenröhre aussehende Entnahmeschacht. Seine untere Steinreihe ist mit Öffnungen versehen. Um den Schacht herum ist das gesamte Zisternenbecken mit Geröll, Sand und zerschlagenem Felsgestein verpackt und verdichtet. Die meisten Zisternen waren mit einem Steinpflaster belegt, so auch auf Landeck. Es entstand somit ein zur Nutzung verfügbar gemachter Fußboden. Das von den Dächern gewonnene Regenwasser floss in Rinnen geleitet über den Burghof hin zur Zisterne und drang durch eine oder mehrere Einlaufoffnungen im Fußboden in die Gesteinsschichten ein, wo es zum Zisternenboden hin einsickerte. Verunreinigungen blieben an den Steinen hängen. Man vermutet, dass das Wasser auch mit Mineralien versetzt worden ist, sodass es in gewissen Grenzen trinkbar war. Durch die Öffnungen im Entnahmeschacht sickerte das Wasser in die Schachtröhre ein und konnte mit einem Eimer über eine Haspel nach oben transportiert werden.
Quelle: Landeckverein e.V. Text: Peter Pohlit, Annweiler
Immer wieder bemüht sich die Burgenforschung um eine klare typologische Erfassung der Burgen durch Zuweisung in bestimmte Kategorien. Dabei orientiert man sich an der topografischen Lage, der Funktion und der Bauform. Doch alle bisherigen Versuche, Burgen in eine logische und verständliche Typologie zu zwängen, blieben unbefriedigend, da Burgen eben keine schematischen sondern individuell geprägte Bauwerke sind.
Nimmt man z.B. die Topografie als Kriterium, so unterscheidet man generell zwischen der Höhenburg und der Niederungsburg, die im flachen Gelände steht und zumeist als Wasserburg ausgeprägt ist. Nun gibt es aber Wasserburgen mit Wassergräben und Burgen, die auf Inseln in Seen, Teichen oder Flüssen (Pfalzgrafenstein), sogar auf Meeresinseln ruhen. Ausnahmsweise können auch Höhenburgen Wassergräben aufweisen (Stahleck über Bacharach).
Bei den Hohenburgen lassen sich solche in Gipfel lage (Marksburg) und solche in Spornlage unter- scheiden. Spornburgen, die bewusst den natürlichen Schutz von nach drei Seiten abfallenden Bergspornen und Vorgebirgen suchten, sind seit dem 12. Jahrhundert ein besonders häufiger, auch im Mittelrheintal bevorzugter Lagetyp (Sterrenberg, Stahleck, Gutenfels), dabei manchmal auch in Hanglage (Ehrenfels). Um dem mit der Spornlage verbundenen Nachteil einer Überhöhung durch die angrenzenden Berghänge zu begegnen, stellte man der Bergseite gerne den Bergfried (Gutenfels) oder eine verdickte Mauer, eine Schildmauer, entgegen (Sterrenberg, Stahleck, Ehrenfels, Schönburg) Unterscheidet man Burgen gemäß ihrer Funktionen, so scheitert man sofort, da die meisten Burgen im Mittelalter mehrere wichtige Aufgaben zugleich erfüllten: Schutzbauten, Wohnsitze, Zentren des höfischen Lebens, der Gerichtsbarkeit, der Verwaltung der Wirtschaft sowie Symbole der Herrschaft, Macht und der Landesbefriedung (Landesburg). Am Rhein kommt noch die Erhebung von Zöllen hinzu. Begriffe wie ,,Zollburg“, ,,Stadtburg“ oder ,,Hafenburg“ vermengen freilich Funktion und Topografie.
Leider fällt auch die Untergliederung von Burgen nach ihren Architekturelementen schwer. Eine ,,Schildmauerburg“ z.B. ist ebenso ein architekto nischer Bautyp wie ein topografischer, da Schildmauerburgen sich nur auf Vorgebirgen finden. Auch gab es Burganlagen, sogenannte Mantelmauerburgen, die zur Betonung ihrer Gipfellage die Ringmauer extrem hoch ausführten, so dass sie aus der Ferne wie gewaltige Türme wirkten. Ähnlich problematisch ist der Terminus ,,Felsenburg“. Diesen in den Fels hinein gearbeiteten Burgen fehlen zwar zumeist solche Bauten wie Bergfried, Palas, Zwinger etc., doch lassen sie sich baulich aber auch nicht eindeutig definieren. Topografisch gehören sie zur Kategorie der Höhenburgen (z. B. Fleckenstein/Elsass)
Alle Typologien werden freilich durch den Umstand eliminiert, dass bei vielen Burgen Funktion und Architektur einem steten, mitunter sogar gravierenden Wandel unterlagen. Aus Wohnsitzen von Adeligen konnten Landesburgen werden, auf denen fortan Verwalter saßen. Dabei konnten sie von schlichten Schildmauerburgen zu mächtigen Festungen mutieren.
Die Marksburg ist in topografischer Hinsicht leicht zu klassifizieren. Sie gehört generell zur Gattung der ,,Höhenburgen“ und innerhalb dieser zur Gattung der ,,Gipfelburgen“. Funktionell wird die Kategorisierung schon schwerer, denn die Marksburg durchlief mehrere unterschiedliche Funktionen, wuchs vom Sitz Eppsteinischer Vasallen (Gefolgsleute) zum landesherrschaftlichen Burgschloss diente im 18. Jahrhundert sogar als kleiner Garnisonsstandort mit Festungscharakter, aber auch als Staatsgefängnis und Invalidenheim. In gewissem Sinne war die Marksburg zeitweilig auch eine echte Schutzburg, denn die mächtigen Grafen von Katzenelnbogen benötigten sie im 14. Jahrhundert zur Sicherung ihres in unmittelbarer Burgnähe betriebenen Silberbergbaus.
Im Januar 2024 soll eine CO2-Differenzierung der Lkw-Maut und ein CO2-Aufschlag in Höhe von 200 Euro pro Tonne CO2 eingeführt werden. Emissionsfreie Lkw sollen bis Ende 2025 von der Gebühr befreit werden, anschließend sollen 25 Prozent des regulären Satzes erhoben werden.
Um in Deutschland den Mehrwertsteuerstatz nicht zu erhöhen – was der Regierung in der sowieso schon angespannten Lage mächtig Gegenwind bringen würde, macht man es eben über eine Einnahme – die ja offensichtlich nur die böse Transportbranche betrifft. Wirklich?
Die Mehrwertsteuer ist ein Prozess der beschreiben, wie die Regierung einen Prozentsatz der Wertschöpfung an jedem Schritt der Wirtschaftskette eines Herstellers erheben. Letztendlich endet eine Erhöhung der Mehrwertsteuer damit, das der Konsum von Waren und oder Dienstleistungen durch die Verbraucher steigen.
An den globalen Mehrwertsteuerprozessen sind drei Hauptakteure beteiligt: Der Lieferant (Hersteller), Käufer und die Regierungen. Die Mehrwertsteuer wird von allen Gruppen dieser Kette bezahlt. Lediglich Firmen und Unternehmen können ihre Vorsteuer abziehen.
Die Mehrwertsteuer eine enorme Auswirkungen auf die weltweite Marktwirtschaft und ist das mit Abstand bedeutendste Verbrauchsteuersystem bei 162 Handelsnationen. Die Mehrwertsteuer trägt mehr als 30 Prozent aller öffentlichen Einnahmen. Einzig Luxemburg (17%) und Malta (18%) liegen in der EU am niedrigsten. Hingegen haben Dänemark, Schweden und Kroatien einen Mwst Satz von 25%. Ungarn sogar 27%.
Wenn ab Dezember eine fast doppelt Mauterhöhung für den gefahren Straßenkilometer kommt, wird diese Erhöhung auf ALLE Bereiche der Marktwirtschaft zutreffen. Es bleibt schließlich nicht beim Pfund Butter stehen. Zulieferer von dem viert größten Industriezweig in Deutschland: der Autoindustrie, werden ihre Kosten weiter geben. Am Ende kostet ein Kleinwagen mal locker 2000 €. Gut, nicht jeder kauft sich pro Woche ein neus Auto. Bei den Lebens- und Verbrauchsmittel des täglichen Lebens wird die Mauterhöhung schon das ein oder andere Loch in die sowieso schon leeren Taschen der Verbraucher bringen.
Weiter geht es mit der Erhöhung der CO2-Steuer – auch diese wird sich um 50% erhöhen. Wie auch bei der Lkw Maut für je gefahrenen Kilometer aus bundesdeutschen Landstraßen und Autobahnen. Zum Schluß dieser oft nicht von der Gesellschaft wahrgenommen Erhöhungen für den Transportverkehr, bekommt der Bund eine Mehreinnahme durch die Umsatzsteuer. Jene Steuer, die von den Unternehmen bezahlt wird, wird sich wahrscheinlich vorerst nicht erhöhen, denn diese wurde 2022 von durchschnittlich 10,7% auf 9,5% gesenkt. Welche auch unter § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 UStG nachzulesen ist. Durch die kommende Erhöhung von zwei Abgaben – Lkw-Maut und CO2-Steuer, werden sich die Rechnungen der Unternehmen an die Kunden erhöhen, was im umkeherschluss eine höhere Einnahme für den Bund bedeutet.
Und warum tut man all dies? Um einen Konkurrenten des Straßegüterverkehr unter die Arme zu greifen. Ein Unternehmen, welches privatisiert wurde um einen Stellenabbau erklären zu können. Danach macht man jener Unternehmen wieder staatlich, weil es ohne Subvention nicht überleben könnte. Nun erklärt man dem „dummen“ Bürger, dass man die Klimaziele erreichen möchte, und aus diesem Grund ein marodes Unternehmen etwas aufzubauen. Alleine von der Logistik der Schienenkilometer, dem fehlenden Personal, dem fehlenden Equipment wie zum Beispiel: Lokomotiven, Anhänger, Weichen, Be- und Endladeterminals. Diese wenigen unerhebliche Faktoren reißt nun die Straßenverkehrsmaut mal eben so raus. (Ironie off)
Mit diesem Satz hat sich am 29. August 2017 mein Leben gravierend geändert. Ich möchte gerne einiges erklären, um mich nicht ständig zu wiederholen oder zu rechtfertigen.
Ich wurde 1970 äußerlich als Junge geboren, innerlich hat die Biologie aber etwas durcheinander gebracht mit meinen Chromosomen. Heute weiß ich anhand von Blut,- und Gentests, dass es so ist. Es kommt halt nicht so oft vor, aber mich hat es erwischt. Ich habe eine Transidentität.Das ist nichts Schlimmes, es ist keine Krankheit – in welchem Sinne auch immer – das hat es schon immer gegeben. Selbst in der Bibel steht bei Paulus an die Korinther in 5,17 oder Galater 3,28 wie auch Epheser 4,23-24 schon etwas über Transgender.
In Deutschland gibt es ungefähr 1 Mio. Menschen, denen es genauso geht wie mir. Die Natur geht manchmal kreative Wege und bringt unterschiedliche Menschen hervor: Männer, Frauen, welche, die homosexuell sind, welche, die beide Geschlechter in sich tragen (Intergeschlechtliche), Linkshänder, Rechtshänder, und eben auch welche, die transidentitär sind. Ich habe mir dies nicht ausgesucht, ich bin auf keinem „Trip“, oder laufe einem neuzeitlichen „Genderwahn“ hinterher.
Bei einer Transidentität ist man im falschen Körper geboren worden, d.h. das äußere Geschlecht entspricht nicht dem selbst empfundenen Geschlecht – wobei sich dies nicht ausschließlich auf die Sexualität beschränkt, sondern eher dem sozialen Geschlecht und dessen Wahrnehmung entspricht. Wenn man im falschen Körper steckt und es nicht ändern kann, weil man es nicht weiß oder weil es nicht geht, fühlt man sich nicht nur falsch und unglücklich, es führt auch zu tiefen Depressionen, bei nicht wenigen Transidentitären sogar zum Suizid.
Das ganze Leben stimmt einfach nicht. Deshalb konnte ich die letzten Jahrzehnte auch nicht verstehen und einordnen, was mit mir los war, weshalb ich mich nicht richtig gefühlt habe: Ich wusste es nicht. Und in meiner Umgebung wusste auch keiner, dass ich eine Transidentität habe. Nicht nur die Bibel erwähnt transidentitäre Menschen, auch antike Geschichtsschreiber haben von der Existenz solcher Menschen berichtet. Aber erst mit der christlichen Kirche wurden transidentitäre Menschen mit einem absoluten Tabu belegt.
Dies ist auch bis in die 70er / 80er Jahre des letzten Jahrhunderts weitgehend gesellschaftlich so geblieben und hat die Betroffenen gezwungen, ihre tatsächliche Identität zu verbergen und die Rolle des geborenen Geschlechts anzunehmen. Nun mögen Viele meinen „Ja und? Dann macht man das eben, ist ja auch einfacher so!“. Ich habe über 40 Jahre eine Rolle gespielt, die ich nie war, und es war irgendwann nicht mehr auszuhalten.
Ein Schauspieler kann das, solange die Kamera läuft, aber sobald der Film abgedreht ist, geht der Schauspieler nach Hause und ist wieder er selbst. Im echten Leben kann man nicht die ganze Zeit schauspielern, ohne daran zugrunde zu gehen. Es ist auch ein Betrug, ein Betrug an der Familie, an Freunde, an Kollegen … und ganz besonders an sich selbst.Ich bin erst einmal den Weg der Rolle gegangen und hatte 1998 geheiratet, wurde nach einigen Jahren auch Vater und dachte, dass nun alles gut würde. Wurde es aber nicht.
Im Gegenteil: Die Ehe wurde ab 2007 für mich zur Hölle, die 2012 in einer Scheidung endete und mich an den Rand der Existenz brachte. Da stand ich nun, wie man so sagt, vor den Trümmern meines Lebens. Die Ehe kaputt, das Kind weg, die berufliche Existenz im Eimer, Schulden und Probleme und wenig bis gar keine Unterstützung. Also was blieb mir noch? Mein Leben!
Da ich von Natur aus eine Kämpferin bin, packte ich 2014 es endlich an, Antworten auf meine Fragen zu suchen. Ich fing an mich zu informieren, um herauszufinden, was mit mir nicht stimmt. Ich habe in dieser Zeit Fachtagungen und Freizeiten, sogar in Luxemburg im Ministerium eine Debatte für und mit Transgender besucht und stellte plötzlich fest, dass ich nicht alleine bin. Das war eine so unglaubliche Befreiung!
Am 29. August 2017 wagte ich ein Outing im kleinen Rahmen, um endlich zu wissen, wie meine Freunde auf mich reagieren würden. Zu meiner großen Überraschung und unglaublicher Freude standen diese Menschen positiv zu mir und unterstützen mich bis heute, wie und wo es nur geht.
Am 1. Oktober 2017 gab es dann kein Zurück mehr: es war der Tag, die Wahrheit zu sagen, bei meiner Familie und auch öffentlich. Natürlich hatte ich an diesem Tag unglaubliche Angst. Würde ich ab diesem Zeitpunkt nur noch alleine sein? Würde ich Zweifel, Fragen, Ablehnung, Verlust der Arbeit und noch mehr Probleme erfahren? Tausende Gedanken, Pro und Contra, all dies zerrte an meinem Verstand und meiner Seele.Mit diesem Tag wich ein unglaublicher Druck von mir. Meine Seele kam endlich zur Ruhe – ich hatte zu mir gefunden. Ich bin nun viel, viel ausgeglichener und aus heutiger Sicht betrachtet ist nichts von dem eingetroffen, worüber ich mir so viele Gedanken gemacht und befürchtet hatte.
Ich ändere meinen Körper und meine äußere Erscheinung, aber nicht meinen Charakter.Mein Leben zur Frau verlief anschließend in Schallgeschwindigkeit: Auf Grund von rechtlichen Vorgaben habe ich eine Therapeutin aufgesucht, die mich in meiner Transidentität begleitet. Für die gerichtliche Entscheidung einer Personenstandsänderung waren zusätzlich zwei unabhängige, psychologische Gutachten notwendig, die beide meine Transidentität bestätigt haben.
Nach den endokrinologischen Voruntersuchungen in einer Fachklinik habe ich seit Kurzem meine Hormontherapie begonnen. Es geht in Riesenschritten voran!2003 habe ich den Namen „Naike“ zum ersten Mal gelesen und mir war irgendwie klar: Das wird MEIN Name sein! Wenn auch 15 Jahre später.
Am 16. August 2018 habe ich nach dem Urteil vom Amtsgericht Frankenthal dies als Naike verlassen. Dies ist nun mein rechtlicher Name, der in das Geburtenregister, Pass, Führerschein, Rentenbescheinigung usw. eingetragen ist.
Und nicht nur äußerlich und rechtlich ist unglaublich viel passiert: Menschen stehen zu mir, von denen ich nie zuvor etwas gewusst hatte. Ich hatte bereits zwei öffentliche Unterhaltungen mit der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es ist mir ebenfalls ein Anliegen über die Situation von transidentitären Menschen zu informieren, denn Menschen sind vielfältig, unterschiedlich, aber wir alle sind gleich viel wert respektiert zu werden.
Ich bedanke mich für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit
Nepper und Bauernfänger gibt es schon seit tausenden Jahren und wird es auch immer geben. Ob es nun der Enkeltrick, die viel versprechend Liebe, das super Schnäppchen im Internet oder die neueste weltweite Pandemie.
Die Bauernfänger von heute nutzen die Medialewelt des Internets für sich und erreichen täglich ihre Opfer. Im Sommer 2015 wurde eine Panik über die Flüchtlinge gemacht. Flüchtlingeswelle, Invasion und Islamisierung waren die Schlagwörter. Tausende sahen sich und die Kultur gefährdet. Lügen und Übertreibungen von ein paar Spinner mobilisierten das „Volk“ und so wurde ganz schnell aus einer Welle die Flüchtlingsflut. Wenn Medien, Politik und Gesellschaft sich dagegen stellte, kam sofort die Opferrolle: die anderen bekommen…, die anderen haben…, die anderen fordern….
Plötzlich kam ein neues Schlagwort in den Wortschatz derer die ein paar Spinner hinterher liefen: Lügenpresse. Jene die am meisten logen und die Fakten verdrehten wurden wie Helden gefeiert. Sie manipulierten die Menschen und schürten weiter Angst und Unwahrheiten. Der Rechtspopulismus bekam einen neuen Aufwind, wie es dieser seit den 70er nicht nicht mehr erlebt hatte. Was ist aus der großen Flüchtlingsflut oder gar der Invasion geworden? Zumindest nicht das, was Rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen in ihren Prophezeiungen von sich gegeben hatten.
Sars-CoV-2 kommt
Anfang 2020 betrat ein mikroskopisch keiner Virus die Bühne der Welt: Sars-CoV-2. Die Regierungen standen vor etwas, welches es so in der Art seit Beginn der Menschheitsgeschichte nicht gegeben hat. Im Frühjahr 2020 kochten die wüstesten Spekulationen hoch und man sah der Apokalypse ins Auge. Toilettenpapier, Nudeln, Mehl und Hefe wurden in der westlichen Hemisphäre gehortet, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Jene unbegründete Panik, brachte Menschen dazu, sich wegen einem Packen Toilettenpapier zu bügeln.
Dubiose „Wissenschaftler“ stellten Fest, dass auf Desinfektionsmittel von vor zig Jahren bereits stand, dass jenes Mittel vor SARS schütze und man von den regierenden belogen wurde. SARS ist lediglich ein Virenstamm, an dem Sars-CoV-2 angegliedert ist. Diesen kleinen aber doch gewaltigen Unterschied wurde von den Bauernfänger außer acht gelassen. Die Fakten wurden verdreht und das „Volk“ glaubte plötzlich an die wildesten Verschwörungstheorien. Neue „Fach-Virologen“ und Doktoren traten auf die Bühne der Öffentlichkeit und rissen wissenschaftliche Studien aus dem Kontext heraus schürten weiter ihre „Meinung“ an. Das „Volk“ fing an der Lügenpresse nichts mehr zu glauben und stelle alles in Frage – nur deren Helden nicht. Ein Dr. Hanswurst, der über Social Media Kanäle etwas zu Sars-CoV-2 sagte, wisse schließlich worüber er das „Volk“ informieren würde. Das jener Hobby-Virologe ein Doktortitel im Maschinenbau hatte, interessierte das „Volk“ nicht. Jene die anderen Meinung als die falsche hält, schafft es nicht, die vorgesetzten Lügen zu recherchieren oder hinterfragen.
Jana aus Kassel vergleicht sich mit Anne Frank auf einer Corona-Demo in Hannover
Jene „Fachleute“ ziehen ganz bewusst auf die Empathie ab. Sie schmeicheln mit Komplimente und Parolen: „haltet zusammen und lasst euch nicht blenden.“ Die Manipulation läuft immer besser und die „Mainstream Medien“ wollen die Bürger gefügt machen. Das Reframing zum mobilisieren des „Volks“ wurde erneut ausgegraben und der Politik die Schuld zugewiesen. Die neue Querdenker-Bewegung nahm immer mehr Fahr auf und das Karussell des Irrsinns drehte sich schnell. Die Grundrechte seien in Gefahr und man muss sich gegen „die-da-oben“ endlich wehren. Man zog öffentlich Vergleiche zur Nazi-Diktatur. Die Maschinerie des täuschens und verdrehen erreichte die nächste Stufe. das Namedropping. So nennt man die Manipulatoren die sich mit berühmten Namen schmücken. Eine junge verzogene Studentin aus Kassel verglich sich mit Anne Frank und das „Volk“ jubelte.
Corona-Demo im Sommer 2021 in Berlin
Die Manipulatoren appellieren in der Pandemie gerne an das Gewissen ihrer Opfer. Hier kommt als erster Punkt die Gesundheit. Es folgt sofort wieder die Opferrolle, denn die Pharmaindustrie will nur Geld verdienen – der Kreislauf des Kapitalismus funktioniert eben so. Die Firmen die Toilettenpapier herstellen, machen dies nicht aus reiner Gefälligkeit für des Menschenwohl. Soweit denkt dann „Volk“ noch nicht.
Die Manipulatoren sprechen die Sprache des „Volks“ und geben nur ihre Wahrnehmung und Meinung weiter, selbst wenn diese völliger Unsinn sind. Zum Nachdruck werden Gleichgesinnte gesucht, die in die gleiche Kerbe schlagen und somit den „Volk“ keine Zeit zum Denken geben. Schlagwörter werden immer wieder gebraucht und ins Gedächtnis gerufen. Schnell werden Merchandise und Bücher zuhauf angeboten, man sympathisiert schließlich mit jenen, die man manipuliert. Somit ist die Blase der Manipulation komplett.
Die gefühlte Meinung ist nicht die objektive Meinung
Die Minderheit sieht sich in der Mehrheit
Das „Volk“ sieht sich in der Mehrheit und Meinung bestätigt. Deren gefühle Meinung steht aber nicht für die Allgemeinheit. Die Manipulatoren halten weiter mit „Fakten“ das „Volk“ bei der Stange. Immer kuriosere Behauptungen werden gegen Politiker, Wissenschaftler und „Schlafschafe“ gesteut. Man sieht sich in einer („gefühlten“) Diktatur und das man in seinen Grundrechten beschnitten wird. Man darf seine Meinung nicht mehr sagen – obwohl sie dies tagtäglich tun. Die Medien sind sowieso an allem schuld und liefern täglich falsche Zahlen. Man hat ja gehört und gelesen, dass dies alles gar nicht wahr sein. Ihre „Fakten“ und Quelle würden dies ja schließlich alles widerlegte. Die Manipulatoren nutzen oft offizielle Statistiken oder gar Artikel aus dem Grundgesetz – nehmen sich aber nur diese Zahlen oder Artikel heraus, die ihnen passen.
Nun liegt es an jedem selbst, wem man glauben sollte.